Adrian Newey bei Ferrari? Setzen Sie kein Geld darauf
Adrian Newey: Ein Blick ist noch kein Flirt
Ferrari will also angeblich Adrian Newey, den besten Formel-1-Techniker der Gegenwart, nach Maranello holen. Was wir wissen: Newey ist ein loyaler Mitarbeiter und hat schon einige solcher Angebote ausgeschlagen. Wie ich höre, erhält er gegenwärtig ein Jahressalär in der Region von 10 Mio Dollar, das erlaubt einen ganz akzeptablen Lebenswandel. Und doch arbeitet Newey unermüdlich, ganz so, als hätte Red Bull Racing noch keinen WM-Titel gewonnen.
Einige der Storys unterstellen, Ferrari müsse nur ein noch höheres Angebot machen, um Newey zu bekommen, aber so einfach ist das nicht. Geld allein macht einen Newey nicht glücklich.
Als Christian Horner ihn verpflichtete, suchte er nach Mitteln und Wegen, Newey langfristig an RBR zu binden. Ein Mittel dazu ist, dass Neweys Vertrag an Horners Vertrag gebunden ist. Wenn die Italiener Newey holen, was sollen sie dann mit Horner?
Newey wiederum wirkt zufrieden bei Red Bull Racing und mit seiner Situation in England. Er bekommt bei RBR alle Freiheiten, um sich optimal einbringen zu können. All seine grossen Erfolge kamen bei Williams, bei McLaren und bei Red Bull Racing zustande, kurzum, alle auf britischem Boden. Nicht zu vergessen, dass seine Kinder in England zur Schule gehen. Es gibt keine Anzeichen, dass Newey England zu verlassen gedenkt.
Aus Sicht von Ferrari müsste sich die Frage aufdrängen: Wieso holt man James Allison von Lotus, wenn man anschliessend Adrian Newey verpflichtet? Das erste Auto unter Allisons Leitung wird das 2015er Fahrzeug sein. Vielleicht wäre es gescheiter, abzuwarten, wie konkurrenzfähig das sein wird, bevor man an einen neuen Technischen Leiter denkt.
Fazit: Grundsätzlich ist das Wort «unmöglich» in der Formel 1 mit viel Bedacht zu wählen, aber Geld würde ich nicht setzen auf einen Wechsel von Adrian Newey nach Maranello.