Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Akustik-Turbo von Mercedes verhöhnt, erste Hörproben

Von Mathias Brunner
Der neue Auspuffendrohr-Trichter am Silberpfeil von Nico Rosberg gibt viel zu reden in den sozialen Netzwerken. Tenor: Super, jetzt sind die Autos nicht nur vorne hässlich, sondern auch hinten.

Es ist den Motorenherstellern hoch anzurechnen, dass sie auf Beschwerden der Fans eingehen und den Sound der 2014er Antriebseinheiten lauter machen wollen. Nur sind den Technikern von Mercedes (erster Test in Barcelona, am Wagen von Nico Rosberg), Renault und Ferrari weitgehend die Hände gebunden. Das Kreischen der V8-Sauger ist mit einem V6-Turbo einfach zu hinzubekommen. Zudem bedeuten Änderungen mitten in der Saison – die auch noch schnell umgesetzt und finanziell tragbar sein sollen – dass Do-it-yourself-Lösungen fast unvermeidlich sind, wie nun auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya zu sehen.

In den sozialen Netzwerken liess der Spott nicht lange auf sich warten. «GrandPrixDiary», einer der scharfzüngigsten Kommentatoren im Netz, höhnt: «Prima, jetzt sind die Formel-1-Renner hinten so hässlich wie vorne.» Und kurz darauf doppelt er nach: «Wenn ein Toro Rosso und ein Mercedes aneinander geraten, dann ist mit ungewollter Schwangerschaft zu rechnen!»

Mein Kollege Alan Baldwin von Reuters findet: «Es sieht aus, als hätte Mercedes eine Vuvuzela ins Heck gepflanzt.»

Der frühere Formel-1-Pilot Taki Inoue findet die Lösung «nur widerlich» und @Mirthematician twittert: «Einfach lächerlich. Was kommt als nächstes? Dass sie Motorengeräusche über die Streckenlautsprecher einspielen?»

Und Pablo Elizalde (auf Twitter unter @EliGP) gibt zu bedenken: «Das Grundproblem ist doch ein ganz anderes – die Motoren drehen nur 12.000/min. Das hilft auch ein Trichter nichts.»

Tatsächlich sind im Reglement 15.000 Umdrehungen als Höchstgrenze erlaubt, doch TV-Einblendungen wie jüngst beim Spanien-GP zeigen, dass die Fahrer selten bei mehr als 12.500/min schalten. Mehr Drehzahl wird aus Sicherheitsgründen nicht freigegeben.

Der Spanier Pius Gassó hat erste Sound-Schnipsel ins Netz gestellt. Wie Nico Rosberg aus der Box fährt, sehen und hören Sie HIER. Wie der Deutsche in konstanter Geschwindigkeit (für Aero-Tests, also nicht mit Topspeed) die Start/Ziel-Gerade hinabfährt, sehen und hören Sie HIER.

Zum Vergleich: Gestern stellte ein Fan am ersten Barcelona-Testtag dieses Video ein:

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