Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Ferrari: Kimi Räikkönen blamiert, wer wird geopfert?

Von Mathias Brunner
Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen ist von den beiden Mercedes überrundet worden

Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen ist von den beiden Mercedes überrundet worden

Ferrari-Star Kimi Räikkönen überrundet, Fernando Alonso gegen Mercedes und Red Bull Racing machtlos – in Italien hat nach dem Spanien-GP das grosse Wehklagen begonnen.

Für den schwachen Saisonbeginn musste bereits einer den Kopf hinhalten – vor dem China-GP wurde Teamchef Stefano Domenicali geopfert und durch den Ferrari-Nordamerika-Chef Marco Mattiacci ersetzt. Der ist bereits im Erklärungsnotstand, denn das Rennen in Barcelona brachte für Ferrari keinen Fortschritt, im Gegenteil. In China konnte Alonso noch aufs Podest vordringen, davon war Ferrari am vergangenen Wochenende weit entfernt.

Marco Mattiacci sagt: «Wir sind uns alle der Situation bewusst, in welcher wir stecken. Es muss ein Rhythmuswechsel her und zwar bald. Auf der anderen Seite glauben wir alle an die Werte harter Arbeit. Ich sehe zwei hochmotivierte Piloten, ich sehe eine Truppe, die unermüdlich schuftet, um wieder auf die Siegerstrasse zu kommen.»

Ein Insider von Ferrari höhnt: «Schöne Worte, typisches Manager-Geschwätz, Durchhalteparolen. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass Ferrari zwar weiss, wie das eigene Auto schneller werden kann, aber dass sie keinen Schimmer davon haben, wie sie den Rückstand auf Mercedes aufholen sollen.»

Der beste Nicht-Mercedes (Daniel Ricciardo im Red Bull Racing-Renault) kam mit einem Rückstand von 49 Sekunden ins Ziel. Der beste Ferrari mit einem Rückstand von 87 Sekunden. Zumindest aus Maranello ist der WM-Zug nicht mehr zu sehen, der ist längst abgedampft.

Die Hoffnung ist das Letzte, was stirbt: In Ferrari-Kreisen wird von der Chance Monaco gesprochen. Und davon, dass die beiden weichsten Reifenmischungen für das Strassenrennen dem Chassis von Ferrari eher schmecken als die beiden härtesten wie in Spanien.
Und gewiss, Motorleistung ist beim Monaco-GP nicht so wichtig wie bei anderen Rennen, vielmehr eine sanfte Leistungsentfaltung. Aber in Spanien zeigte sich anhand der Sektorenwerte, dass der Ferrari (unter anderem) an Mängeln bei der Traktion leidet, also an der Fähigkeit, gut aus den Kurven heraus zu beschleunigen. Und das wiederum ist in Monte Carlo ziemlich wichtig.

Intern sind bei Ferrari die Weichen gestellt: Nach dem Sonderfall Monaco (wo es immer schon skurrile Rennverläufe gegeben hat) folgt Kanada. Wenn die von Ferrari mehrfach angekündigten Verbesserungen in Montreal nicht ziehen, dann wird die Saison abgehakt – und vielleicht noch ein Schuldiger geopfert.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 22.12., 16:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 17:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 18:15, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 19:13, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • So. 22.12., 20:30, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 20:55, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 21:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 21:20, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212054515 | 5