Valtteri Bottas: Erbe von Keke Rosberg, Mika Häkkinen
Valtteri Bottas
Der Finne Valtteri Bottas gehört einem exklusiven Kreis an: Nur fünf Fahrer haben es in der Formel-1-WM 2014 geschafft, in jedem der bisherigen fünf Rennen zu punkten – Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Fernando Alonso, Nico Hülkenberg und eben der 22jährige Williams-Fahrer aus Finnland. Mit den Rängen 5, 8, nochmals 8, 7 und 5 in Australien, Malaysia, Bahrain, China und Spanien ist Valtteri gegenwärtig WM-Siebter mit 34 Punkten.
Um das in die richtige Perspektive zu bringen: Das ist rund die halbe Ausbeute von Williams in den vergangenen zwei Jahren!
Über Bottas wird wenig geschrieben, der GP3-Champion von 2011 aus Nestola gilt als so charismatisch wie eine Teflonpfanne. Aber nicht nur bei Williams wird beteuert: Dieser unscheinbare junge Mann hat nicht nur das Zeug zum Grand-Prix-Sieger, er besteht aus dem Holz der finnischen Champions Keke Rosberg, Mika Häkkinen und Kimi Räikkönen.
Bottas selber, typisch für seine unaufgeregte Art, meint: «Spanien mit Rang 5 war ein realistisches Ergebnis – hinter Mercedes und Red Bull Racing ist Williams derzeit dritte Kraft. Wenn wir daran denken wollen, aus eigener Kraft aufs Siegerpodest vorzustossen, dann müssen wir nochmals einen markanten Schritt vorwärts machen.»
Oder die Chancen besser nutzen: Beim Saisonstart in Australien hätte Bottas Dritter werden müssen, doch die verlorene Zeit wegen eines Mauerkusses brachte am Ende Rang 5 (wie das Spanien-Ergebnis das bisher beste Resultat in der 24 Rennen jungen Formel-1-Karriere des Nordländers).
Bottas heizt dem erfahrenen Felipe Massa ordentlich ein: Felipe Massa war im Qualifying zwar ein Mal mehr schneller als Valtteri Bottas, dafür führt der Finne das Renn-Duell mit 3:2 an. Allerdings hatte Massa im ersten Saisonlauf keine Chance – er wurde schon in der ersten Kurve unverschuldet aus dem Rennen geworfen. In den jüngsten beiden GP in China und Spanien war jedoch Bottas der schnellere Williams-Mann. Im Qualifying trennt die beiden Williams-Piloten jeweils nur wenig.
In seiner ersten Formel-1-Saison 2013 wurde Bottas nur WM-17., holte aber vier Mal so viele Punkte wie sein damaliger Williams-Stallgefährte Pastor Maldonado. Der Williams war ein schlechtes Auto, doch Bottas machte mehr daraus als der GP-Sieger aus Venezuela.
Es gibt jedoch noch andere Gründe, wieso Bottas 2014 endlich glänzen kann: «Meine Start sind viel besser geworden. Zudem kann ich Risiken besser einschätzen, meine Position zu verteidigen.»
Seine Position zu verteidigen, so sind Formel-1-Insider überzeugt, wird Bottas künftig noch öfters müssen: Valtteri entwickelt sich prächtig.