MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Lotus: Tabak-Industrie ist willkommen

Von Vanessa Georgoulas
Die Tabak-Industrie war früher allgegenwärtig – sehr zur Freude von 1976er-Weltmeister James Hunt

Die Tabak-Industrie war früher allgegenwärtig – sehr zur Freude von 1976er-Weltmeister James Hunt

Die Suche der Formel-1-Teams nach neuen Sponsoren ist angesichts der Wirtschaftslage immer schwieriger geworden. Da wird Kritik an den aktuellen Geldgebern nicht gerne gehört.

Ferrari-Chef Marco Mattiacci sieht kein Problem darin, dass die Scuderia von der Tabak-Industrie mitfinanziert wird. Als der 43-jährige Römer in Monte Carlo gefragt wurde, ob die engen Banden des Rennstalls aus Maranello zu Zigaretten-Hersteller Philip Morris marketing-technisch sinnvoll seien, antwortete er: «Ja, derzeit pflegen wir eine enge Partnerschaft mit Philip Morris. Die leisten hinsichtlich ihrer sozialen Verantwortung grossartige Arbeit. Das ist eine Partnerschaft, die schon seit Jahren besteht. Es ist wichtig, neue Sponsoren anzulocken, denn das bedeutet automatisch mehr Geld für die Teams, die gleichzeitig in neuen Bereichen und bei neuen Zielgruppen bekannt werden, welche die Formel 1 vorher womöglich nicht erreicht hat. Die enge Zusammenarbeit mit den Sponsoren ist also sehr willkommen.»

Auch Lotus-Teamchef Federico Gastaldi gibt unumwunden zu: «Ich denke, Sponsoren sind in diesen Tagen sehr, sehr wichtig für den Sport. Sind die Tabak-Unternehmen also willkommen? Offensichtlich sind sie das, warum sollten also nicht auch noch weitere Unternehmen aus der Tabak- oder Alkohol-Industrie bei anderen Teams einsteigen?»

Williams-Teamchefin Claire Williams erklärt: «Es ist wirklich nicht einfach, Geld aufzutreiben. Und das gilt für die ganze Sport-Branche, es wird immer schwieriger. Die Marketing-Budgets sind heutzutage hart umkämpft, doch uns bleibt als unabhängiges Privatteam gar nichts anderes übrig, als Sponsoren aufzutreiben, denn die stellen unsere Hauptfinanzquelle dar. Ohne näher darauf eingehen zu wollen, gibt es da sicher auch Branchen, mit denen wir nicht unbedingt in Verbindung gebracht werden wollen. Aber wir haben diesen Winter ganze Arbeit geleistet und Martini zurückgeholt. Das ist nicht nur für uns gut, sondern für die ganze Formel 1.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ergänzt: «Ich denke, die Regeln bezüglich Tabak-Werbung sind klar. Die Formel 1 hat sich seit dem Werbeverbot weiterentwickelt und wenn man sich beispielsweise Red Bull Racing anschaut, dann sieht man, dass wir neben Red Bull als Sponsor und Besitzer des Teams auch noch zwölf weitere grosse Partner haben anziehen können. Infiniti ist unser Titel-Sponsor, doch die Partner sind nicht nur aus der Automobil-Branche, sonder auch aus der Bekleidungs- oder Telekommunikationsindustrie.»

Der 40-jährige Brite ist überzeugt: «Es besteht immer noch ein riesiges Interesse an der Formel 1. Schaut man sich die Zuschauerzahlen an, dann sieht man, dass es neben den Olympischen Spielen und der Fussball-WM keinen grösseren globalen Sport-Event gibt. Die Formel 1 bringt viel und deshalb konnten wir auch so viele Partner anziehen.»

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