Ferrari-Star Kimi Räikkönen: «Keine zweite Chance»
Kimi Räikkönen: «Seit dem ersten freien Training hatte ich zu kämpfen»
Fernando Alonso schimpft gerne, wenn es mal nicht läuft. Und weil sein Ferrari in diesen Tagen nicht das Spitzentempo mithalten kann, spart der zweifache Formel-1-Weltmeister (2005 und 2006) nicht mit Kritik. Auch nicht nach dem Qualifying von Monaco, in dem sich der Asturier den fünften Startplatz sicherte – und damit seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen ein Mal mehr in den Schatten stellte.
Der 32-jährige Spanier fasst zusammen: «Das heutige Qualifying-Ergebnis spiegelt ziemlich gut das Kräfteverhältnis an diesem Wochenende wieder. Es ist auch in etwa das, was wir erwartet hatten. Es lief aber nicht schlecht, denn wir konnten heute einige Gegner hinter uns halten, die bisher zur Spitzengruppe gehörten, wie etwa Williams und Force India. Und was noch wichtiger ist: Wir sind näher an Red Bull Racing herangekommen.»
Während Alonso die Schwächen seines Dienstwagens in vorsichtig gewählten Worten und mit einem Lob kaschiert aufzählt, fällt seine Kritik an den Pirelli-Reifen ein Mal mehr schonungslos aus: «Wir haben hier mehr Veränderungen als üblich vorgenommen, denn am Anfang untersteuerte das Auto stark und wir hatten auch einige Probleme auf der Bremse. Das Auto ist jetzt viel besser, aber auch die Reifen bereiten uns Kopfzerbrechen. Die Mischungen sind härter, als wir angenommen hatten, die Walzen scheinen zu hart zu sein, denn wir haben grosse Mühe, sie auf Betriebstemperatur zu bringen.»
Alonso verrät: «Wenn es morgen trocken bleibt, dann wird es ein Langstrecken-Rennen. Dabei wird es darum gehen, wer am längsten draussen bleiben kann, bevor die Reifen durch sind. Wenn es wie erwartet regnet, dann ist es schon eine Leistung, überhaupt ins Ziel zu kommen. Wir haben ja am Donnerstag gesehen, wie schwierig die Fahrt auf nasser Piste in diesen Autos ist. Das war wirklich am Limit, wir rutschten rum, als läge Glatteis auf der Strecke.»
Kimi Räikkönen, der sich mit Platz 6 erneut gegen seinen Teamkollegen geschlagen geben musste, erklärte mit versteinerter Miene: «Ich bin nicht zufrieden mit diesem Qualifying, denn obwohl wir hart an der Fahrzeug-Abstimmung gearbeitet haben und viele Änderungen vorgenommen haben, verbesserte sich das Fahrgefühl nicht. Seit dem ersten Training musste ich kämpfen, um die richtige Lösung für diese Probleme zu finden, und die Zeit, die ich im zweiten Training verloren habe, hat dabei sicher nicht geholfen. Hinzu kommt, dass wir die Reifen nicht zum Arbeiten bringen. So ist es natürlich noch schwieriger, eine gute Runde hinzuknallen, vor allem auf einer Strecke, auf der es keine zweite Chance gibt.»