Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Susie Wolff: «Massa wollte Pérez gar nicht überholen»

Von Petra Wiesmayer
Susie Wolff verteidigt ihren Teamkollegen Felipe Massa

Susie Wolff verteidigt ihren Teamkollegen Felipe Massa

Williams-Testfahrerin Susie Wolff verteidigt ihren Teamkollegen Felipe Massa. Die Schuld am Unfall zwischen dem Brasilianer und Sergio Pérez in Montreal liege ganz eindeutig beim Force-India-Piloten.

Auch vier Tage nach dem Grand Prix von Kanada wird der Unfall zwischen Felipe Massa und Sergio Pérez kurz vor Rennende immer noch heiß diskutiert. Und auch vier Tage nach dem Unfall und dem Schuldspruch für Pérez von den Rennkommissaren herrscht bei den Fans noch immer Uneinigkeit, wer denn wirklich der Schuldige am Crash war. Für Susie Wolff ist klar, dass die Stewards den Mexikaner zurecht bestraft haben, denn Massa hätte gar nicht überholen wollen, sagt die Schottin.

«Die technischen Probleme bei Mercedes, die durch Überhitzung verursacht wurden, haben das ganze Rennen offen gemacht. Die beiden Force Indias hatten als einzige eine Ein-Stopp-Strategie, dadurch hatten sie eine gute Position. Trotz ihrer abgefahrenen Reifen waren sie dank der Power der Mercedes-Motoren nur schwer zu überholen», sagt Wolff bei Focus Online.

«Daraus resultierte, dass es sich hinter dem Force India von Sergio Pérez staute. Beide Red Bulls waren zwar schneller, konnten aber nicht vorbeiziehen. Ein Podestplatz wäre für Pérez ein großer Erfolg gewesen und hätte seinem Team eine dicke Punkteausbeute beschert», weiß die ehemalige DTM-Pilotin. «In der Formel 1 ist das eine Menge Geld wert. Pérez wollte das Podest unbedingt. Mit abgenutzten Reifen und einem historischen Sieg vor Augen gab er alles, was er hatte.»

Hinter Pérez lag Felipe Massa, der auch noch die Möglichkeit sah, einen Platz auf dem Podium zu ergattern. «Mein Williams-Teamkollege Felipe Massa fuhr zu dem Zeitpunkt die schnellste Runde und hatte frische Reifen», sagte Wolff weiter. «Jeder will unbedingt aufs Treppchen, die Piloten in der Formel 1 sind alle wild entschlossen und egoistisch, sie racen nicht umsonst an der Spitze des Motorsports.»

Es sei aber «nur ein schmaler Grat zwischen Held und Versager», betonte die 31-Jährige und das hätte man bei Pérez sehen können, als er beim Bremsen leicht nach links zog. «Dadurch fuhr ihm Massa hinten rein und es endete in einem großen Crash. Auf den ersten Blick sah es aus wie Felipes Fehler. Durch die Analyse der Werte haben wir aber gelernt, dass Felipe in dieser Runde tatsächlich sogar fünf Meter früher gebremst hat. Er wollte Pérez nicht an dieser Ecke überholen, er wusste, dass es genug Möglichkeiten gab, die nicht so riskant waren.»

In der Wiederholung würde man genau sehen, dass Pérez beim Bremsen nicht geradeaus weiterfuhr, stellte Wolff fest. «Zudem hatte er Probleme durch überhitzte Bremsscheiben. Das veranlasste die Stewards letztlich, ihn für das nächste Rennen fünf Plätze zurückzuversetzen.» Gleichzeitig zeigte sie aber auch Verständnis für den Mexikaners. «Es ist einfach, zu urteilen und zu kritisieren, aber jeder Fahrer kämpfte einfach hart und wollte unbedingt die Chance aufs Podest wahren.»

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