Christian Horner (Red Bull): Breitseite gegen Renault
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist nicht zufrieden
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner beschönigt vor dem Heimspiel in Silverstone nichts, sondern hält den Finger dorthin, wo es wehtut. «Wir haben schon Ende 2012 unsere Bedenken angemeldet, was das Renault-Projekt angeht», hält der Weltmeistermacher in einer Runde britischer Journalisten fest. «Renault ist nun an jenem Punkt, an dem Mercedes vor sechs Monaten stand. Keiner von uns hätte erwartet, dass Renault einen so grossen Rückstand haben würde.»
Horner wirft Renault vor, sich nicht auf das Hauptteam konzentriert zu haben: «Wenn du beispielsweise den Motor von Ferrari betrachtest, so mussten die Kundenteams ihre Wagen dem Produkt anpassen, das Gleiche ist bei Mercedes passiert. Renault hingegen hat versucht, alle Kunden happy zu machen.»
Horner betont, man wolle 2015 mit Renault weitermachen, Red Bull habe jedoch für 2016 andere Möglichkeiten. Welche das sind, sagt er nicht.
Horner weiter: «Wir wollen um die Spitze mitkämpfen, dazu brauchen wir einen konkurrenzfähigen Motor. Wenn es mit Renault läuft, dann funktioniert unsere Partnerschaft prima – wir haben immerhin gemeinsam fast 50 Rennen gewonnen. Aber Renault hat am Ziel vorbeigeschossen, die Franzosen arbeiten nun hart daran, Boden gutzumachen. Ich wäre ziemlich überrascht davon, wenn uns Mercedes eine Antriebseinheit zur Verfügung stellen würde. Ferrari hat zwar ebenfalls ein Kundenprogramm, wir wollen aber Werkspartner sein. Ferrari und Mercedes haben eigene Teams, wo würdest du also als Kunde landen?»
McLaren arbeitet 2015 exklusiv mit Honda, ab 2016 sollen die Japaner gemäss Abkommen mit der FIA weitere Rennställe beliefern. Aber auch hier bliebe Horners Problem ungelöst: Hauptteam ist gemäss Informationen aus Japan McLaren, alle zusätzlichen Teams wären im Status des reinen Kunden.