Christian Horner: «Ich verstehe Mercedes nicht»
Christian Horner wundert sich über Mercedes
Beim Grand Prix von Ungarn vor einer Woche sollte Lewis Hamilton auf Geheiß seines Teams seinen Teamkollegen Nico Rosberg vorbei lassen, damit dieser seine Strategie am besten nutzen könnte. Hamilton hatte zu diesem Zeitpunkt keinen Boxenstopp mehr geplant, während Rosberg noch ein Mal Reifen wechseln musste. Der Brite ließ sich durch den Funkspruch jedoch nicht aus der Ruhe bringen, fuhr sein Rennen zu Ende und kam vor Rosberg als Dritter ins Ziel.
Mercedes-Chef Toto Wolff betont seitdem, dass das Team keine Probleme mit Hamiltons Entscheidung habe, den Befehl nicht zu befolgen und Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner erklärt, dass er mehr als überrascht war, dass Mercedes zu diesem Zeitpunkt in der Saison eine Teamorder einführen wollte. Immerhin hätten Hamilton und Rosberg bisher immer frei fahren und sich auch hart bekämpfen dürfen.
«Ich glaube, dass sie in einer Lage sind, in der es sehr gut für sie läuft und sie lassen ihre Piloten in diesem Jahr frei fahren. Daher schien es seltsam, dass sie in einer Situation, in der beide gegeneinander kämpfen sagen, dass sie einen auf einer schnelleren Strategie fahren lassen wollen», wunderte sich der Brite.
Er hätte volles Verständnis, dass Lewis Hamilton den Befehl nicht befolgt hat, erklärte Horner. «Es ist natürlich schwierig, denn da sind die Ziele des Teams und die Ziele des Fahrers», sagt Horner, der allerdings die Ausnahmesituation, in der sich Mercedes in diesem Jahr befindet, nicht außer Acht lassen will. «Die interessante Sache bei Mercedes in diesem Jahr ist, dass sie ihre Fahrer frei fahren lassen, weil sie einen solchen Vorsprung haben.»
In der Konstrukteurswertung liegen die Silberpfeile mit 393 Punkten auf Platz 1, Red Bull Racing auf Rang 2 hat schon einen Rückstand von 174 Zählern. «Daher kann man auch verstehen, dass Lewis, der gegen Nico kämpft, sich selbst unter Druck setzen würde, wenn er Nico seine schnellste Strategie fahren lässt. Es ist deshalb aus Lewis' Sicht völlig verständlich, dass er sagt 'nicht heute, danke'.»