Alex Wurz: «Nico Rosberg & Lewis Hamilton? Eiszeit!»
Die TV-Experten Alexander Wurz (rechts) und Ernst Hausleitner
Formel-1-Sommerpause hin oder her, ein Leitthema ist für die zweite Saisonhälfte (ab dem Belgien-GP vom 24. August) programmiert – das WM-Titelduell zwischen den beiden Mercedes-Stars Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Und selbst wenn Mercedes inzwischen in Sachen Funkbefehle neue Direktiven ausgegeben hat (Technikchef Paddy Lowe hat das letzte Wort), so sind verbale Duelle ebenso zu erwarten wie heisse Rad-an-Rad-Fights. Das weiss auch Alexander Wurz, Le-Mans-Sieger, Formel-1-Experte bei den Kollegen vom ORF und Toyota-Langstreckenfahrer.
Der Formel-1-WM-Achte von 1998 (mit Benetton) meint: «Eine solche Funkbefehlaffäre von Mercedes à la Ungarn ist für uns Fans und Zuseher wie eine Reality-TV-Show. Wir bekommen alles mit, aber wir müssen uns darüber bewusst sein, wir kennen die Details nicht immer, die dahinter stecken. Jedoch von aussen betrachtet, wohlwissend das Rennfahrer alles bis ans Limit treiben, wird dieses Thema sicher noch weitergehen, und ich glaube, das wird sich noch weiter zuspitzen.»
Wurz weiter: «Das WM-Duell wird uns noch viele Kämpfe bringen, auf und neben der Strecke. Für den Sport ist das super! Aber die Fronten sind verhärtet zwischen Lewis und Nico, da herrscht Eiszeit, das kann ein Blinder ohne Gehstock erkennen.»
Im Gegensatz zu anderen Formel-1-Insidern ist Alex Wurz überhaupt nicht der Meinung, dass die Mercedes-Führung nicht Herr der Lage sei: «Die Mercedes-Führung hat die volle Kontrolle schon alleine deshalb, weil sie das schnellste Auto haben, ein Fahrzeug, das alle anderen Piloten im Feld gerne hätten. Das ist in der Formel 1 der längste Hebel, den jemand haben kann.»
«Wie sie die heikle Angelegenheit angehen, ihre Piloten zu kontrollieren, das werden wir sehen, denn bisher wurde ja alles offen gelegt. Und ich hoffe im Sinne des Sports, das dem so bleibt. Für mich ist aber auch logisch – die beiden Piloten werden die Führungsetage und die Situation bis an die Schmerzgrenze treiben.»