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Nürburgring: Was passiert mit Capricorn?

Von Petra Wiesmayer
Am vergangenen Wochenende gastierte die Formel 3 auf dem Nürburgring

Am vergangenen Wochenende gastierte die Formel 3 auf dem Nürburgring

Der Käufer des Nürburgrings, die Düsseldorfer Firma Capricorn, hat die zweite Rate der Kaufsumme nicht bezahlt. Offenbar wartet man auf eine Entscheidung der EU-Kommission, die alles noch scheitern lassen könnte.

Am 31. Juli wäre die zweite Rate der Kaufsumme von insgesamt 77 Millionen Euro fällig gewesen. Wie dieRhein-Zeitung «gesicherten Informationen» zufolge berichtet, hat die Capricorn Nürburgring Besitzgesellschaft die fünf Millionen bisher aber nicht auf das Treuhandkonto des Insolvenzverwalters überwiesen und somit lediglich fünf Millionen Euro gezahlt. Laut Ring-Sachwalter Jens Lieser will Capricorn erst abwarten, bis die EU-Kommission eine Entscheidung über die Rechtmäßigkeit des Verkaufs getroffen hat. Der Kaufvertrag sei entsprechend nachjustiert worden. Eine grundsätzliche Gefahr für den Verkauf sehen alle Beteiligten aber nicht.

«Wir haben eine zeitliche Verschiebung der zweiten Kaufpreisrate», wird der Sprecher der Ring-Sanierer, Pietro Nuvoloni, zitiert. «Wir gehen weiter davon aus, dass der Verkauf durchgeführt wird.» Die Verzögerung sei nur auf die ausstehende Entscheidung in Brüssel zurückzuführen. Ursprünglich sei man von einer früheren EU-Entscheidung ausgegangen. «Diese gemeinsame Annahme hat sich als falsch erwiesen.»

Die zweite Kaufpreisrate sei in Absprache mit dem Verkäufer noch nicht geleistet worden, erklärte auch Capricorn-Chef Robertino Wild gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. «Ich halte das für einen ganz normalen Prozess.» Von Zahlungsschwierigkeiten bei Capricorn könne keine Rede sein.

Anfang 2015 soll der Ring an die Capricorn Nürburgring Besitzgesellschaft übergehen. Sollte bis dahin – wider Erwarten – immer noch keine Entscheidung aus Brüssel vorliegen, werde der Ring zunächst an die Gesellschaft verpachtet und die Pachtzahlungen mit dem Kaufpreis verrechnet werden, sagte Lieser. Diese Möglichkeit sei schon im ursprünglichen Kaufvertrag so vereinbart worden.

Lieser geht aber davon aus, dass die EU-Kommission ihre Entscheidung noch in diesem Herbst treffen wird. Die Kommission überprüft frühere Beihilfen für den Ring und Beschwerden von Mitbewerbern gegen den Verkaufsprozess. Sollte diesen Beschwerden in Brüssel stattgegeben und der Verkauf als nicht EU-rechtskonform angesehen werden, könnte Capricorn vom Kauf zurücktreten. In diesem Fall ginge wohl alles von vorne los und ein neues Bieterverfahren könnte eingleitet werden.

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