Formel-1-Debüt für 300.000 Euro: Roberto Merhi wartet
Roberto Merhi: «Es wäre ein netter Gewinn, wenn ich in der Formel 1 debütieren dürfte, aber das ist in diesem Jahr nicht meine erste Priorität»
Das Interesse am Caterham-Cockpit, das Kamui Kobayashi unfreiwillig räumen musste, reisst nicht ab. Nach André Lotterer in Belgien soll nun auch Roberto Merhi dank des Rennstalls aus Leafield zu seinem GP-Debüt kommen. Und zwar schon nächste Woche in Monza. Allerdings fehlt ihm dazu die benötigte Superlizenz, die der 23-jährige Spanier beim Automobilweltverband FIA beantragt hat.
Im Gespräch mit den Kollegen der spanischen Sportzeitung Marca erklärt Merhi: «In 99 Prozent der Fälle erteilt die FIA eine Superlizenz, wenn ein Team darum bittet.» Doch meist handelt es sich dabei um Piloten, die entweder 300 km in einem Formel-1-Renner zurückgelegt haben oder Champions in einer der Haupt-Nachwuchsklassen sind. Das ist bei Merhi, der zur Zeit den zweiten Tabellenrang in der 3.5-Liter-Klasse der Renault World Series besetzt, nicht der Fall.
Merhi der nach seinem Titelgewinn in der europäischen Formel-3-Wertung (2011) zwei Jahre lang in der DTM als Mercedes-Junior unterwegs war, räumt denn auch ein: «Es ist noch nicht zu 100 Prozent sicher, dass ich in Monza fahren werde, aber die Chancen stehen gut – vorausgesetzt, die Superlizenz wird rechtzeitig erteilt. Es wäre ein netter Gewinn, wenn ich in der Formel 1 debütieren dürfte, aber das ist in diesem Jahr nicht meine erste Priorität. Ich fokussiere mich darauf, den Titel in der Renault World Series zu holen.»
Finanziell steht der Formel-1-Premiere von Merhi nichts im Weg: Gemäss Marca hat der Nachwuchspilot die nötigen 300.000 Euro für den Gastauftritt zur Hand. Das Geld kommt von den gleichen russischen Geldgebern, die ihm schon das Ticket für die Formel Renault 3.5 ausgestellt haben. Dort tritt er denn auch für das russische Team Zeta Corse an.