Christian Horner: Daniel Ricciardo – Mercedes-Weckruf
Christian Horner (rechts) ist mit Daniel Ricciardo sehr zufrieden
Wer hätte das vor der Saison zu glauben gewagt: Daniel Ricciardo gewinnt im Hochsommer innerhalb von sechs WM-Läufen gleich drei Grands Prix, in Belgien den zweiten in Folge nach dem Triumph in Ungarn, nun liegt der junge Australier nicht nur auf Rang 3 in der WM. Sein Landsmann Mark Webber schätzt: «Wenn die Situation bei Mercedes eskaliert, dann Daniel durchaus zum lachenden Dritten werden.»
Nico Rosberg liegt mit 220 Punkten vorne, dahinter folgt Lewis Hamilton mit 191 und Daniel Ricciardo mit 156. Nicht vergessen: Beim WM-Finale in Abu Dhabi gibt es doppelte Punkte.
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hält den Ball aber flach. «Natürlich haben wir von der Situation bei Mercedes profitiert», sagt der Weltmeistermacher von RBR. «Aber es ist auch so, dass Daniel sie tüchtig auf Trab hält. Das war nun eine Strecke, auf welcher wir sicher nicht mit einem Sieg gerechnet hatten. Das Gleiche gilt für Montreal. Und ich finde es auch ziemlich bemerkenswert, dass Ricciardo jetzt nur einen Sieg weniger auf dem Konto hat als WM-Leader Nico Rosberg!»
Klar ist es nicht völlig uneigennützig, wenn Horner festhält: «Ich finde es gut für die Formel 1, wenn die beiden Mercedes-Fahrer frei um den Titel kämpfen dürfen. Sie können sich das auch leisten – ihr Vorsprung auf alle anderen ist immer noch riesig.»
Für Monza gilt das Gleiche wie für Belgien. Horner weiter: «Grundsätzlich sind das Power-Strecken, und da sind wir nicht so gut. Wir haben allerdings vor Spa-Francorchamps einiges getan, um auf schnellen Pisten besser auszusehen, und das hat sich in Belgien ausgezahlt. Also sollte es auch in Monza besser laufen als in den Jahren zuvor. Und dann folgen mit Singapur oder Suzuka Pisten, die unserem Auto besser munden sollten.»
Horner über Daniel Ricciardo: «Natürlich haben wir uns von Daniel einiges erwartet, aber ich müsste schummeln, wenn ich behaupten würde, dass wir einen solchen Erfolg erwartet hatten. Sein Selbstvertrauen derzeit ist enorm. Der Speed stimmt, und zudem geht er noch schonend mit Auto und Reifen um. So fahren WM-Anwärter.»