Lotus: Sponsor Hisense aus China, Vertrag auch 2015?
Lotus hat die chinesische Firma Hisense gewonnen
Einigen Formel-1-Rennställen steht das Wasser bis zur Nasenspitze: Caterham, Marussia, Sauber – und auch Lotus. Für die Schwarzen kommt ein neuer Sponsor daher wie gerufen: Die chinesische Elektronikfirma Hisense (75.000 Mitarbeiter, Umsatz 2013 15 Milliardon Dollar) wirbt auf den Lotus-Rennwagen bei den Formel-1-GP in Monza, Austin und Abu Dhabi. Die Sponsorenkleber werden auf den Seitenkästen sowie an der Airbox zu finden sein.
Für den Hersteller von Unterhaltungs-Elektronik, Haushalt- und Telekommunikations-Geräten (Hauptsitz in Quingdao) ist das Engagement ein wenig den Zeh ins Wasser halten und die Temperatur fühlen. Marktanalysen sollen später zeigen, welche Wirkung das Sponsoring hatte und ob eine weiter gehende Zusammenarbeit 2015 lohnenswert wäre.
Das Engagement kommt gerade richtig. Lotus-Besitzer Genii Capital wird finanzielle Schräglage nachgesagt, worauf Genii-Chef Gerard Lopez heftig reagiert hat. «Es ist absurd zu behaupten, dass Genii in Finanzproblemen steckt. Ja, das Lotus-Team hat im vergangenen Jahr Verluste gebracht – wie jeder andere Formel-1-Rennstall auch.»
Der 42-jährige Geschäftsmann verrät: «Lotus kostet uns im Jahr etwa 50 Millionen Euro, und die damit verbundenen Schulden belaufen sich über rund 100 Millionen Euro. Doch das Tagesgeschäft wird zusätzlich von Partnern und Teilhabern finanziell getragen, es macht nur zehn Prozent von Genii Capital aus.»
Die Zahlen 2013 sollen eine starke Verbesserung der finanziellen Situation des Rennstalls aus Enstone widerspiegeln. Im vergangenen Jahr kam Lotus finanziell demnach mehr oder weniger auf eine schwarze Null. Und obwohl Lotus in diesem Jahr keine grossen Erfolge feiert (in den ersten zwölf Grands Prix konnten gerade einmal acht WM-Punkte gesammelt werden), blickt Lopez zuversichtlich in die Zukunft: «Wir haben grosse Pläne und Ziele für nächstes Jahr. Würden wir nicht gewinnen wollen, wären wir nicht hier.»
Lopez fügt an: «Das Amüsante für uns bei Lotus ist, dass wir – als David gegen Goliath – viel stärker im Fokus der Öffentlichkeit stehen als die grossen Teams wie Red Bull Racing oder Ferrari. Doch die Formel 1 ist eine gemeine Welt und Schmierkampagnen von der Konkurrenz sind an der Tagesordnung.»