Helmut Marko: «Ricciardo kann es noch schaffen»
Helmut Marko hofft ncoch auf den Fahrertitel 2014
Durch seinen dritten Platz beim Grand Prix von Singapur am vergangenen Sonntag hat Daniel Ricciardo einiges an Boden auf den nun WM-Führenden Lewis Hamilton gutgemacht. Den Briten und den Australier trennen nur noch 60 Punkte und Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko wittert Morgenluft. «Glauben Sie es oder nicht, aber wir haben die Fahrer-Weltmeisterschaft noch nicht aufgegeben. Mit den doppelten Punkten in Abu Dhabi ist noch immer alles möglich!», sagte der Österreicher im Interview mit der offiziellen Formel-1-Website.
Um sich die Türe zum Titel offenzuhalten, muss der Australier Hamilton in den nächsten Rennen allerdings mindestens elf Zähler abnehmen und beim letzten Rennen in Abu Dhabi auf einen Sieg hoffen und, dass keiner der Mercedes ins Ziel kommt. Sehr wahrscheinlich scheint dieses Szenario zwar nicht, Marko lässt sich aber nicht beirren.
«Wir hatten in Singapur ein gutes Rennen», erinnert er an Platz 2 und 3 von Sebastian Vettel und Ricciardo. «Natürlich sind die Mercedes auf Strecken mit langen Geraden viel schneller, wenn es aber viele Kurven gibt – auf Kursen, auf denen das Chassis mehr zählt – sind wird dran.» Bezüglich des Konstrukteurstitels macht sich Marko dagegen keine Illusionen. «Wir wollen Platz 2 verteidigen, aber Williams und Ferrari haben aufgeholt und Williams ist klar der gefährlichere Gegner.»
Und genau da könnten die doppelten Punkte in Abu Dhabi Red Bull Racing zum Verhängnis werden. «Momentan zählen wir sehr darauf! Sollten wir dadurch aber Platz 2 in der Konstrukteurswertung verlieren, werden wir sie verfluchen», sagte Marko lachend.
2015 sollte auf alle Fälle wieder besser für die Bullen werden, glaubt der 71-Jährige. Am Auto für nächstes Jahr wird immerhin schon seit geraumer Zeit gearbeitet. «Da werden die Tests vor der Saison schon besser laufen und wir werden einen stärkeren Motor haben», verspricht er. Mit Renault habe schon ein technisches Meeting stattgefunden, bei dem über Upgrades gesprochen wurde, die allerdings erst bis Juli 2015 vollständig eingebaut sein werden.
«Bis zu den Europarennen sollten wir eine sehr konkurrenzfähige Antriebseinheit haben», sagte der Grazer, betonte aber gleichzeitig, dass er damit die ersten Saisonrennen keineswegs schon abgeschrieben habe. «Wir haben in dieser Saison bewiesen, dass wir sogar mit einem signifikanten Leistungsdefizit Erfolg haben können. Nächstes Jahr sollte es nicht mehr so schlimm sein, auch nicht bei den Überseerennen.»