Sebastian Vettel nach Bianchi-Crash: «GP Nebensache»
Sebastian Vettel: «Nichts zu hören, das ist fürchterlich»
Die Interviews mit allen Grand-Prix-Fahrern nach dem Japan-GP finden in der gleichen, deprimierten Stimmung statt: die Sorge um Jules Bianchi ist gross, auch bei Weltmeister Sebastian Vettel: «Ich habe nur gesehen, dass an der Unfallstelle eine doppelte gelbe Flagge gezeigt wird. Ich konnte erkennen, dass Adrian an jener Stelle wohl abgeflogen ist, aber was danach im Detail passiert ist, konnte man nicht sehen. Da hat es auch ziemlich stark geregnet, die Gischt der Vorderleute war beträchtlich, da hat man keine Zeit, nach irgendetwas zu schauen und kann auch nichts genau ausmachen.
Fragen zum Rennen beantwortet Vettel mit sichtlichem Unbehagen: «Es mag sein, dass wir im Nassen näher an den Mercedes dran sind, aber das ist heute alles Nebensache. Einer von uns ist offenbar verletzt, alles, was nun interessiert, ist – dass wir bald etwas Positives über Jules Bianchi hören.»
«Bei solche einem Rennen reden immer alle von Chancen, aber Fakt ist, dass eben auch das Risiko höher ist. Und das wird dann gerne ausgeschlossen. Ich finden das Gefühl, nichts über ihn zu hören, fürchterlich. Alle Fahrer denken da gleich, denn wir wissen, wie es da draussen war.»
Vettel will der Rennleitung keine Vorwürfe machen, was den Zeitpunkt des Starts betrifft: «Bei solchen Bedinungen ist es immer schwierig, da bist du immer am Limit. Die Menschen können sich kaum vorstellen, wie sich das im Auto anfühlt und wie wenig du als Fahrer erkennen kannst. Zum Schluss des Rennens wurde der Regen wieder stärker. Da musst du mit abgefahrenen Reifen nur einmal leicht neben der Ideallinie sein, um Aquaplaning zu haben. Die kleinste Fehleinschätzung kann dazu verlieren, den Wagen aus der Kontrolle zu verlieren. Bei Bianchi scheinen die Umstände extrem unglücklich gewesen zu sein. Wir sind in grosser Sorge.»