Lewis Hamilton: «Vorsprung ist überhaupt kein Trost»
In São Paulo riss Lewis Hamiltons Siegesserie
Platz 2 beim letzten Saisonrennen in Abu Dhabi reicht Lewis Hamilton, um nach 2008 zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister zu werden. «Das tröstet mich vor dem nächsten Rennen überhaupt nicht», sagte der 29-Jährige nach dem Grand Prix von Brasilien am Sonntag. «Es gibt für den Sieger 50 Punkte und beim letzten Rennen weiß man nie, was passiert. Ich fahre da hin, um zu gewinnen.»
Nach fünf Siegen in Folge musste sich Hamilton in Brasilien mit Platz 2 hinter seinem Teamkollegen Nico Rosberg begnügen, der seinen ersten Sieg seit Hockenheim im Juli feierte. Insgesamt stand Hamilton in dieser Saison zehn Mal auf der obersten Stufe des Podiums, Rosberg fünf Mal. Trotzdem könnte der Deutsche seinem Rivalen den Titel noch vor der Nase wegschnappen.
Obwohl ihm die doppelten Punkte beim Saisonfinale zugute kommen könnten, ist der Wiesbadener kein Freund dieser neuen Regel, will ihr aber eine Chance geben. «Sicher ist es besser, keine doppelten Punkte zu haben, aber wer weiß. Wenn die WM dadurch beim letzten Rennen noch offen ist, dann werden es die Zuschauer vielleicht doch noch mögen, weil es die Spannung erhält», meinte Rosberg kürzlich.
Auch Hamilton ist der Meinung, dass man erst mal abwarten solle. «Wir müssen das eben immer wieder überprüfen», erklärte der Brite. «Es ist gut, etwas Neues auszuprobieren und zu sehen, wie es dieses Jahr läuft. Wichtig ist, dass die Fans zufrieden sind. Man muss sehen, ob wir es so beibehalten oder wieder ändern.»
Auf die Frage, ob er sich je mit dem Gedanken befasst habe, dass er den WM-Titel noch verlieren könnte, antwortete Hamilton mit einem klaren Nein. «Wieso sollte ich daran denken? Das ist nicht die richtige Art, an ein Rennwochenende heranzugehen.» Außerdem habe das Rennen in São Paulo auch gezeigt, dass er besser mit den Reifen umgehen könne als sein Rivale, betonte Hamilton.
«Ich war das ganze Rennen lang hinter ihm, immer in der dreckigen Luft und habe die Reifen zu Tode gefahren», erklärte er. «Trotzdem war ich immer knapp an ihm dran. Und als er an die Box fuhr, konnte ich noch nachlegen. Es gibt viel Positives, was ich aus dem Rennen heute mitnehme.»