Marussia: Abu Dhabi-Comeback doch noch geplatzt
Max Chilton im Marussia in Arabien – leider nur in Bahrain
Als Caterham sowie Williams gestern angewiesen wurden, bitteschön den Raum zwischen ihren Boxen zu räumen, als Ferrari-Mitarbeiter im Fahrerlager in Marussia-Hemden umherspazierten, da war klar – etwas Sensationelles ist im Gange. Der in die Insolvenz geschlitterte Marussia-Rennstall versuchte, so wie Caterham, die Reise nach Abu Dhabi zu schaffen.
Doch dann twitterte Marussia-Fahrer Max Chilton in der Nacht auf heute Donnerstag: «Am Boden zerstört – Marussia wollte in den letzten 24 Stunden das Unmögliche möglich machen, aber es hat nicht sollen sein.»
Gespräche mit Investoren schienen so vielversprechend, dass in aller Eile der Transport des Rennmaterial Richtung Arabien vorbereitet wurde. Es war sogar davon die Rede, dass der US-Amerikaner Gene Haas hinter den Gesprächen steckt, der ein britisches Werk als Europa-Basis für sein künftiges Formel-1-Team sucht.
Die entsprechenden Marussia-Mitarbeiter waren angewiesen worden, sich für den Flug Richtung Dubai oder Abu Dhabi bereit zu halten, aber die erhoffte Geldspritze kam nicht. Die Verhandlungen sind gescheitert.
Im Rahmen des Brasilien-GP vor zwei Wochen hatte der Insolvenzverwalter keine andere Wahl als den Rennstall zu schliessen. Mehr als 200 Fachkräfte verloren ihren Job.
Die Nachricht, wonach Marussia es nun doch nicht zum WM-Finale schafft, kam nur wenige Stunden nach der Wortmeldung der Familie Bianchi, wonach Jules Bianchi nach Frankreich verlegt worden ist und selbständig atmet. Wie nahe ermutigende und niederschmetternde Nachrichten hin und wieder beisammen liegen.
Ohne Marussia in Abu Dhabi gilt Max Chilton als Favorit auf das freie Cockpit bei Caterham an der Seite von Kamui Kobayashi. Caterham wird heute verkünden müssen, wer den Wagen fährt.