Lewis Hamilton: Spa war der Wendepunkt
Lewis Hamilton und Nico Rosberg
Auf den Zweikampf mit seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg zum Beispiel. Der Freundschaft zwischen den beiden, die seit den gemeinsamen Kartzeiten besteht und im Titelkampf einige Kratzer abbekommen hatte.
Erst recht nach Rosbergs Manöver in Spa, als er seinem Rivalen bei einem plumpen Manöver die Reifen aufschlitzte. Hamilton ging mit einem Nuller nach Hause. Rosberg bekam zunächst die Wut des Publikums zu spüren, als die Fans ihn auf dem Podium ausbuhten. Wenig später stellte ihn auch Mercedes an den Pranger.
Im Endeffekt war es für beide ein Tiefpunkt, für Hamilton vor allem aber auch ein Wendepunkt. Denn Hamilton ließ bis Brasilien fünf Siege in Serie folgen, während Rosberg immer öfter Fehler unterliefen. Der Grundstein zum zweiten WM-Titel war gelegt. Auch wenn es im Nachhinein einfacher aussah, als es letztendlich war.
«Es war ein äußerst schwieriges Szenario. Früher hätte ich in solch einer Situation nicht so reagiert, wie ich es in diesem Jahr getan habe. Ich hätte mich für einen anderen Weg entschieden, der aber nicht unbedingt gut gewesen wäre», sagte Hamilton der «BBC».
Doch der 29-Jährige hat mit den Jahren dazu gelernt. «Mit dem Alter, der Reife und einer neuen Perspektive auf das Leben bin ich es anders angegangen. Ich habe also tagelang nachgedacht und meine Konzentration auf etwas anderes gerichtet», sagte Hamilton. Und änderte einige Dinge. Ins Detail wollte er nicht gehen, sprach aber davon, dass er seine Einstellung ein wenig verändert habe. Und diese Veränderungen werde er auch im nächsten Jahr brauchen, sagte er.
Auch das schwierige Verhältnis zu Rosberg sprach Hamilton an. «Es war so intensiv zwischen uns das ganze Jahr über. Es gab gute und schlechte Momente. Ohne Zweifel hatten wir eine Freundschaft oder Beziehung, die wir vor vielen Jahren aufgebaut haben. Und das wird immer da bleiben. Vielleicht wird sich das Ganze jetzt etwas beruhigen», sagte Hamilton.
Rosberg sei ein erbitterter Widersacher gewesen und habe einen außergewöhnlichen Job gemacht, so der Brite weiter. «Es war eine große Geste von ihm, als er mir gratuliert hat. Ich weiß, wie hart es ist, eine Meisterschaft zu verlieren», so Hamilton.