MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Ferrari-Techniker James Allison, ist der SF15-T sexy?

Von Mathias Brunner
Ferrari-Technikdirektor James Allison

Ferrari-Technikdirektor James Allison

Noch drei Mal schlafen, dann enthüllt Ferrari im Internet den Rennwagen von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen. Ferrari-Technikchef James Allison spricht über den SF15-T.

Er sieht eigentlich ganz entspannt aus, so wie er für ein Interview auf der Homepage von Ferrari dasitzt. Aber in Tat und Wahrheit lastet auf den Schultern von James Allison (47) eine Menge. Der Technikdirektor des berühmtesten Formel-1-Rennstalls der Welt ist zum Erfolg verdammt – Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat gegen aussen die Erwartungen zwar gedämpft, macht intern jedoch gewaltig Druck.

James Allison, von 2000 bis 2005 schon einmal in Maranello (als verantwortlicher Aerodynamiker auf dem Rennplatz), arbeitete von 2005 bis 2009 als stellvertretender Technikchef bei Renault F1 (WM-Titel mit Fernando Alonso 2005 und 2006), übernahm dann den Posten des Technikdirektors, blieb 2011 in Enstone, als aus Renault Lotus wurde, doch 2014 kehrte er nach Italien zurück.

In der vergangenen Saison hat Ferrari masslos enttäuscht: Erste sieglose Saison seit 21 Jahren, nur WM-Rang 4 (hinter Mercedes, Red Bull Racing und Williams).

James Allison über die kommende Saison und das Modell SF15-T: «Die Ausgangslage ist sehr einfach – im vergangenen Jahr waren wir zu langsam, ergo nicht konkurrenzfähig. Die Direktive ist daher ebenso simpel: wir mussten Mittel und Wege finden, um einen guten Formel-1-Renner zu bauen. Bei einem GP-Renner dreht es sich dabei immer um die gleichen drei Säulen – möglichst viel Abtrieb, möglichst viel Motorleistung, gutmütiges Fahrzeug.»

«Die 2015er Regeländerungen haben bewirkt, dass wir die Front ein wenig umbauen mussten. Wir haben einen neuen Frontflügel entworfen, eine neue Fahrzeugnase, neue Luftleitelemente. Aber das war eigentlich keine grosse Sache. Wir haben uns schon sehr früh im Jahr 2014 mit diesem Aufgabenbereich befasst.»

Selbst beim Schritt in die neue Turbo-Ära ist in der Formel 1 das Rad nicht neu erfunden worden. Eine effiziente Aerodynamik und ein gesunder Motor sind noch immer Voraussetzungen für einen Sieganwärter. James Allison weiter: «Die Umstellung zur Saison 2014 hin war wirklich sehr gross, also ist dieses Reglement noch immer verhältnismässig jung. Die Antriebseinheiten bieten reichlich Raum für Verbesserungen, und auch in Sachen Aerodynamik stehen wir erst am Anfang. Ich bin davon überzeugt, dass wir generell einen markanten Fortschritt erleben werden, und Aerodynamik und Motor spielen da für mich gleich grosse Rollen.»

Auf die Frage, ob die neue rote Göttin denn sexy sei, beginnt James Allison zu schmunzeln: «Sagen wir es mal so – der neue Wagen sieht bestimmt besser aus als der letztjährige, hübscher vorne, enger geschnitten hinten. Ja, das ergibt aus meiner Sicht ein schönes Auto.»

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