Erste Bilder: Lotus E23 für Grosjean und Maldonado
Alle Formel-1-Rennställe arbeiten auf der letzten Rille, um ihre Rennwagen bis zum ersten Wintertest in Jerez (ab 1. Februar) bereit zu haben. Auch Lotus. Bis der schwarze Renner auf die Testbahn geht, hat Lotus einen kleinen Appetithappen veröffentlicht – die ersten Fotos vom neuen Modell E23, das (erstmals bei einem Rennwagen aus dem Werk von Enstone) mit einem Mercedes-Motor ausgerüstet ist. Offiziell heisst der Wagen, ein kleiner Knicks von Partner Mercedes, Lotus E23 Hybrid.
Lotus-F1-Geschäftsleiter Matthew Carter: «Für uns beginnt eine neue Ära. Wir wagen uns zu behaupten – der E23 wird ein immenser Schritt vorwärts, nicht nur was die Motorisierung angeht, sondern auch in Sachen Design, Aerodynamik und Simulationstechnik.»
Lotus-Technikchef Nick Chester: «Ich will gar nicht verheimlichen, dass wir uns 2014 schwer getan haben. Wir wussten: wir müssen auf jedem Gebiet besser werden. Wir erwarten uns vom neuen Rennwagen eine Menge, die vor allem dank des Mercedes-Motors.»
«Die Windkanalwerte machen uns Mut, wir haben nicht nur bessere Zahlen, wir glauben auch, dass wir bei den Themen Kompaktheit und Kühlung besser aufgestellt sind. Auch im vergangenen Jahr waren die Windkanalwerte ermutigend, aber wir konnten das Potenzial des E22 nie richtig erschliessen. Vom E23 versprechen wir uns etwas anderes.»
«Im vergangenen Jahr haben wir beispielsweise darunter gelitten, dass die vernetzte Aufhängung im Verlaufe der Saison verboten worden ist. Die Aufhängung des E23 ist unter diesem Gesichtspunkt komplett überarbeitet worden. Wir haben 2014 einige bittere Lektionen gelernt, wir wollen 2015 eine Menge besser machen. Wo uns das genau hinführt, das kann noch keiner sagen, denn wir wissen ja nicht, was die Gegner so auf Lager haben, aber wir wissen jetzt schon – wir werden konkurrenzfähiger sein.»
Auf Aerodynamikdetails der ersten Bilder vom E23 würden wir nicht allzu viel geben: Die Rennställe behalten die Karten eng an der Brust, was wirklich Sache ist, erleben wir erst, wenn die Renner in Jerez auf die Testbahn gehen. Beim Frontflügel jedoch hat sich Lotus ganz offenbar von der Lösung von Weltmeister Mercedes inspirieren lassen.
Interessante Details: die zwei seitlichen Lufteinlässe an der Airbox. In aller Wahrscheinlichkeit werden die Einlässe (links und rechts der üblichen Motorbelüftung) zu einem Getriebeölkühler geleitet. Und die Vorderradaufhängung ist verhältnismässig weit unten am Chassis angebracht.
Auffallend in Sachen Sponsoren: Wir finden noch jede Menge Platz für neue Geldgeber – etwa an der Motorhaube, wo derzeit der Schriftzug von Lotus-Besitzer Genii Capital prangt. Gemessen am E22 von 2014 nicht mehr auf dem Wagen zu finden: Rexona- und Clear-Körperpflegeprodukte (der Unilever-Konzern sprang zu Williams ab), der Energy-Drink Burn sowie Immobilienfirma Emaar aus Dubai. Natürlich ist auch Renault-Partner Total (Kraft- und Schmierstoffe) weg.