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Williams in Jerez: Valtteri Bottas vor Felipe Massa

Von Mathias Brunner
Das ist der neue Williams-Renner vom Typ FW37

Das ist der neue Williams-Renner vom Typ FW37

Mercedes-Jäger Williams wird den Jerez-Test ab 1. Februar mit dem Finnen Valtteri Bottas am Lenkrad beginnen. Nach zwei Tagen steigt dann GP-Veteran Felipe Massa ins Auto.

Mit einem neuen Grand-Prix-Auto die Wintertestarbeit zu beginnen, ist ein zweischneidiges Schwert. Viele Fahrer schätzen es, als Erster einsteigen zu dürfen. Erstens, weil es in der Natur des Piloten liegt, sich nach dem Fahren zu sehnen; und zweitens, weil man sich dann gleich mal ein erstes Bild vom neuen Arbeitsgerät verschaffen kann. Auf der anderen Seite: wenn es Kinderkrankheiten gibt, ist schnell mal ein ganzer Testtag verloren.

Williams hat sich nun dazu entschlossen, an den ersten beiden von vier Jerez-Testtagen (ab 1. Februar) den letztjährigen WM-Vierten Valtteri Bottas ins Auto zu setzen, der Finne fährt also am Sonntag und am Montag. Dienstag und Mittwoch wird dann sein brasilianischer Stallgefährte Felipe Massa übernehmen.

Williams-Ersatzfahrerin Susie Wolff muss sich noch bis zum ersten von zwei Barcelona-Tests gedulden. Sie wird an einem der vier Testtage vom 19.–22. Februar zum Fahren kommen (der genaue Tag steht noch nicht fest), beim zweiten Barcelona-Test (26. Februar bis 1. März) werden dann wieder die beiden Stammfahrer Bottas und Massa übernehmen.

Jerez wird andeuten, ob der Williams-Plan der Richtige ist. «Der Ansatz vom FW37 bestand darin, sich zunächst einmal den FW36 und seine Leistungsfähigkeit genau anzuschauen», sagt Williams-Chefingenieur Pat Symonds.

Dann hat man sich Gedanken darüber gemacht, was gut gelaufen ist und in welchen Bereichen es noch Raum für Verbesserungen gab. Auch wenn die Aerodynamik des Autos beeindruckend gewesen sei, gebe es immer noch Möglichkeiten, die Performance auszureizen, so Symonds. Insbesondere, was die neuen Regularien bezüglich der Nasen angeht.

Das Design des FW37 entstand daher aus dem FW36 – eine logische und folgerichtige Konsequenz. War Williams 2014 doch als eines der wenigen Teams in der Lage, Branchenführer Mercedes auf Dauer so halbwegs Paroli zu bieten. Aber: Auf einen Sieg warten sie in Grove auch immerhin seit Mai 2012.

Die konzeptionellen Ideen hinter dem neuen Boliden entstanden jedoch weit vor den Erfolgen im vergangenen Jahr. Sogar noch bevor das Vorgängermodell überhaupt erst einen Meter gefahren ist. Auf dem Weg dorthin muss man die Regeländerungen verstehen und wie sie das Design des Autos beeinflussen: «Ab dem Punkt können wir starten und sehen, ob unsere Ideen zu den Regeln passen», so Symonds.

Die Performance des alten Autos war beeindruckend: 2013 noch abgeschlagen, mit nur fünf mickrigen Punkten, erlebte Williams eine Art Renaissance. Neun Podiumsplätze 2014 bedeuteten am Ende einen starken dritten Rang in der Konstrukteurswertung, hinter Weltmeister Mercedes und Red Bull Racing, aber noch vor Ferrari. Vor der Scuderia zu landen, hat Williams offenbar zusätzlich motiviert.

«Der Wunsch Ferrari zu schlagen führte dazu, dass wir unsere Entwicklung bis in den späten Herbst hinein vorangetrieben haben», sagte Symonds. Das Team ist allerdings inzwischen von der Manpower her so groß, dass parallel auch die Entwicklung des neuen FW37 vorangetrieben werden konnte. Allerdings habe man sich gefühlt, dass man an «Design-Barrieren» stosse, erklärt Symonds.

«Der FW36 hat eine Menge Ballast mit sich herumgeschleppt, sodass wir in der Lage waren, beim Design einen Wandel einzuleiten, um die Leistung zu verbessern, jedoch ohne die Sorge, gleichzeitig massiv an Gewicht zuzulegen», so Symonds weiter. Mit dem Ende der Sommerpause waren die Entwürfe für den neuen Boliden fertig. Erste Priorität hatte dabei die Arbeit an der neuen Frontpartie.

Pat Symonds weiter: «Die Regeländerungen haben uns leichte Kopfschmerzen bereitet. Die neue vordere Spritzwand und die Nasenabmessungen hatten viel mehr Einfluss, als wir eigentlich angenommen hatten und der Einfluss auf die Aerodynamik war massiv. Das Team hat hart gearbeitet, damit wir die Nachteile, die diese Regeln mitbringen, nicht zu spüren bekommen.»

Die Stabilität bei den Regularien stimmt den Technikchef positiv. Nach dem Motto: Je mehr Stabilität es gibt, desto enger wird das Feld. «Ich hoffe das wir als Team eher noch mehr dazu in der Lage sein werden, das Momentum unseres Fortschritts beizubehalten um Mercedes einzuholen, als dass die Teams hinter uns uns überholen», sagt Symonds.

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