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Renault-Comeback als Werksteam: Eine Schnapsidee?

Von Vanessa Georgoulas
Zuletzt war Renault von 2002 bis 2011 als Werksteam in der Formel 1 vertreten

Zuletzt war Renault von 2002 bis 2011 als Werksteam in der Formel 1 vertreten

Renault liebäugelt seit Jahren mit dem Gedanken, wieder mit einem Werksteam in der Formel 1 mitzumischen. Das kostet eine ganze Stange Geld. Warum sich für die Franzosen diese Investition trotzdem lohnen könnte.

Die neue Turbo-Ära hat Renault bisher nur Probleme bereitet: Die Franzosen werden für den Absturz des einstigen Dauersiegers Red Bull Racing verantwortlich gemacht. Als das Team aus Milton Keynes noch dominierte, wurde der Erfolg vor allem Red Bull Racing und Sebastian Vettel zugeschrieben, nicht dem Motorenlieferanten. Und genau dieser Umstand gefällt Renault-Entscheidungsträgern nicht. Kein Wunder, wird seit längerem erwogen, wieder mit einem eigenen Rennstall zu fahren.

Mit gutem Grund: Der letzte Auftritt als Werksteam (2002 bis 2010) brachte Renault zwei Fahrer-WM-Titel von Alonso (2005 und 2006) sowie zwei Siege in der Konstrukteurswertung ein. Der frühere Erfolg ist aber nicht der einzige Grund, warum die Renault-Spitze über ein Werksteam nachdenkt.

Denn als Motorenlieferant ist Renault derzeit als Ausrüster der beiden Red Bull-Equipen Red Bull Racing und Toro Rosso von den Österreichern abhängig, dieses Abkommen läuft Ende 2016 aus. Vertreter der beiden Rennställe haben sich in den letzten Monaten immer wieder kritisch über den Partner geäussert.

Auch aus Sicht der Marketingstrategen macht ein Werksteam Sinn, denn die Marke Renault wäre somit wieder prominenter auf den Autos zu sehen. Und der Blick auf die Konkurrenz zeigt: Bei Mercedes und Ferrari macht sich der teure Werksteam-Einsatz bezahlt. Die beiden Autobauer werden direkt mit der Formel 1 in Verbindung gebracht.

Bei Renault passiert das nicht. Infiniti steht grösser auf dem Auto als Renault, und wer Fans auf der Tribüne nach dem Motor von Ricciardo fragt, wird eher Infiniti als Renault zu hören bekommen.

Die Frage ist nun, wie Renault das Ganze anpacken will. Denn das Werk in Enstone gehört Lotus-Besitzer Gérard Lopez. Ein Rückkauf würde viel Geld kosten, der Aufbau eines neuen Teams noch mehr.

Eine Übernahme von Toro Rosso steht nicht zur Diskussion: der Standort Faenza in Italien gilt nicht eben als reichhaltiger Arbeitsmarkt für englische Fachkräfte. Da wäre Enstone schon verlockender.

Renault war als Chassishersteller von 1977 bis 1985 sowie von 2002 bis 2011 in der Formel 1 vertreten.

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