Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Böses Gerücht: Bremst Ferrari das Manor-Team ​ein?

Von Mathias Brunner
Manor-Teammanager Graeme Lowdon beteuert: «Glaubt mir, wir tun unser Menschenmöglichstes, um die Autos auf die Bahn zu bekommen, da wird nicht getrödelt oder etwas verschleppt»

Manor-Teammanager Graeme Lowdon beteuert: «Glaubt mir, wir tun unser Menschenmöglichstes, um die Autos auf die Bahn zu bekommen, da wird nicht getrödelt oder etwas verschleppt»

In Australien wird als Gerücht verbreitet: Manor fahre deshalb nicht, weil Ferrari die tapfere Truppe am langen Arm verhungern lasse. Beide Rennställe dementieren das entschlossen.

Die Formel 1 ist ein Haifischteich. Jeder schnappt nach jedem. Bösartige Gerüchte gehören zum Tagesgeschäft. Und so wird hier im Fahrerlager des Albert Park Circuit verbreitet: Der einzige Grund, wieso heute kein Manor-Auto auf der Bahn gewesen sei – Ferrari verweigere es, die notwendige Software zum Betrieb des 2014er Motors herauszurücken.

Die Geschichte, wonach die entsprechenden Programme gelöscht worden seien, das sei lediglich eine Schutzbehauptung. In Wahrheit gehe es vielmehr darum, dass man Ferrari eben noch immer Geld schulde. Kein Geld, keine Software, so einfach sei das.

Zur Erinnerung: Als Marussia zahlungsunfähig war, wurde das Material für eine Versteigerung vorbereitet. Dazu gehörte, dass die Daten auf allen Rechnern gelöscht wurden. Darunter auch jene Programme, welche für das Starten eines Formel-1-Motors notwendig sind.

Aber so einfach ist es eben nicht. Denn Graeme Lowdon (Teammanager von Manor) und Maurizio Arrivabene (Ferrari) dementieren entschlossen die obige Darstellung.

Lowdon hält fest: «Wir sind mit allem happy, was wir von Ferrari erhalten. Ich weiss nicht, woher die Spekulation mit der angeblich fehlenden Software von Ferrari kommt. Jedenfalls stimmt das nicht. Habt ihr uns vielleicht beim Ferrari-Häuschen anstehen sehen, um anzuklopfen – bitte, wo ist die Software? Das ist einfach nicht so.»

«Fakt ist vielmehr: es geht nicht nur um eine Software. Es geht um erheblich mehr Probleme. Es ist naheliegend, dass wir Schwierigkeiten haben. Schliesslich darf keiner vergessen: Vor zwei Wochen befand sich dieses Team noch in der Insolvenz, und nun sind wir hier in Australien. Alles muss noch immer rasend schnell gehen. Ich sehe bei den Problemen nichts Unübliches, aber wir müssen sie eben Schritt um Schritt lösen. Glaubt mir, wir tun unser Menschenmöglichstes, um die Autos auf die Bahn zu bekommen, da wird nicht getrödelt oder etwas verschleppt. Aber ich kann ehrlich nicht sagen, ob wir morgen Samstag fahren können.»

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene: «Man muss das trennen. Wir sprechen hier von zwei verschiedenen Firmen. Es gibt eine Firma, von der wir noch immer Geld haben wollen. (Das ist das frühere Marussia-Team von Andrey Cheglakov. M.B.) Und dann gibt es eine komplette neue Firma. Wir tun alles, um diese neue Firma zu unterstützen. Die Manor-Truppe ist seriös. Aber wir haben ihr auch klargemacht – no money, no honey (kein Geld, kein Honig. M.B.). Wir haben mit Manor kein Problem und hindern sie an überhaupt nichts. Sie haben einfach eine sehr lange Liste von Abläufen, die sie Punkt um Punkt abarbeiten. Aber es ist auch in unserem Interesse, dass wir die Autos bald auf der Rennstrecke sehen.»

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