Bernie Ecclestone: «Deutschland-GP 2015 ist tot»
Bernie Ecclestone mit Mercedes-Chef Dieter Zetsche
Von Altersmilde ist beim 84jährigen Bernie Ecclestone nicht viel zu spüren. Der Formel-1-Promoter hat nun die Nase voll vom Tauziehen um den Deutschland-GP. Geplanter Austragungstermin für den Grossen Preis von Deutschland ist der 19. Juli, und eigentlich wäre in diesem Jahr der Nürburgring an der Reihe, das Rennen zu veranstalten. Ob Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Lewis Hamilton & Co. aber tatsächlich in der Eifel starten werden, sollte sich schon anfangs März entscheiden. Diese Frist ist verstrichen.
Bisher verhinderten finanzielle Differenzen mit dem Nürburgring eine Einigung, Hockenheim windet sich einzuspringen, weil der finanzielle Druck dort kaum geringer ist. Seit 2009 wechseln sich der Nürburgring und Hockenheim mit der Austragung des Rennens ab, aufgrund der wirtschaftlichen Turbulenzen in der Eifel und des Betreiberwechsels der Stecke konnte mit Ecclestone kein Konsens erzielt werden.
«Wenn Veranstalter ein Event ansetzen, ein Rockkonzert oder ein Tennismatch oder was auch immer, dann wissen sie, was die Bedingungen sind. Wenn sie die Bedingungen nicht erfüllen können, dann läuft es nicht», hält der Brite fest.
Nun geht der Baumeister der modernen Formel 1 noch einen Schritt weiter. Im britischen «Independent» sagt er: «Der Deutschland-GP ist für den Moment tot. Und wenn das Rennen nicht stattfindet, dann wird es auch nicht ersetzt. Da können wir leider nichts machen.»
Hilfe in letzter Sekunde von Mercedes ist nicht zu erwarten. Motorsport-Direktor Toto Wolff hat hier in Australien zu diesem Thema festgehalten: «Es ist nicht die Aufgabe des Daimler-Konzerns, sich in die Verhandlungen zwischen den GP-Organisatoren und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone einzuschalten. Natürlich ist der Deutschland-GP wichtig für uns. Aber wir spielen hier eher die Rolle des Vermittlers.»
Anders gesagt – Mercedes wird nicht jene Summe auf den Tisch blättern, welche die Organisatoren am Nürburgring und aus Hockenheim von einer Einigung mit Bernie Ecclestone trennt.
Seit der ersten Saison der Formel 1 im Jahre 1950 gastiert die Königsklasse regelmässig in Deutschland. Mit Ausnahme von 1955, als es es keinen deutschen Grand Prix gab, wurde jedes Jahr entweder auf dem Nürburgring oder in Hockenheim gefahren (2007 als Europa-GP auf dem Nürburgring), mit der Ausnahme Avus 1959. Der erste Grosse Preis von Deutschland fand 1926 in Berlin statt, ab 1927 wurde am Fusse der Nürburg gefahren.