Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sergio Pérez: «Dominanz ist schlecht für Formel 1»

Von Agnes Carlier
Der 25jährige Mexikaner Sergio Pérez spricht im Anschluss an den Saisonstart 2015 über sein Rennen, Force India und die Aussichten für die kommenden 19 Grand-Prix-Wochenenden.

Force India hat im Ausfallrennen von Australien verblüfft: Die kaum erprobten Rennwagen von Nico Hülkenberg und Sergio Pérez kamen beide ins Ziel, der Deutsche wurde Siebter, der Mexikaner Zehnter, einen Platz vor seinem früheren McLaren-Stallgefährten Jenson Button, nach einem atemraubenden Duell mit Feindberührung.

Sergio, wie würdest du dein Rennen in Australien einschätzen?

Es ist einer jener WM-Läufe gewesen, in denen alles möglich zu sein scheint. Ich bin sehr froh, dass Nico und ich beide gepunktet haben. Ich bin mit einer anderen Strategie als Nico ins Rennen gegangen, um unsere Chancen zu maximieren. Ich bin auf der härteren der beiden Mischungen losgefahren, mit dem mittelharten Pirelli, um dann zum Schluss des Rennens mit der weichen Mischung attackieren zu können.

Nach der Safety-Car-Phase erhielt ich leider die Anweisung, mich hinter Marcus Ericsson zurückfallen zu lassen. Das bedeutete, dass auch Button an mir vorbei gehen konnte, denn Marcus fuhr zu diesem Zeitpunkt hinter Jenson. Das hat ein besseres Ergebnis verhindert. Jenson war auch auf der weichen Mischung, und obschon ich schneller war, gab es keinen Weg vorbei an ihm. Ich habe aber viel Positives aus Melbourne mitgenommen, beide Autos gleich unter den ersten Zehn, das ist ein prima Team-Ergebnis.

Viele sagten nach dem Australien-GP: Nur 15 Autos losgefahren, wenig packendes Rennen – die Formel 1 sei zu wenig interessant.

Mir wäre es auch lieber, wenn die Abstände zwischen den Rennställen nicht so gross wären. Es ist traurig, wenn dir schon zum Saisonbeginn klar ist, wie überlegen Mercedes sein wird. Aber neu ist diese Situation nicht, das wussten wir in den Jahren zuvor mit Red Bull Racing auch. Das ist nicht gut für die Formel 1. Die Fans bezahlen viel Geld für ihre Tickets, um einen Wettbewerb zu sehen, und alle werden sich schwer tun, den Leader Mercedes einzufangen.

Force India scheint in einem Kampf mit Lotus, Sauber und Toro Rosso verwickelt zu sein.

Im Moment liegen wir da noch ein wenig im Hintertreffen, aber ich mach mir keine Sorgen. Wir sind mit Verspätung in den Testwinter gestartet. Und wir werden schnell stärker, sobald unsere Verbesserungen ans Auto kommen.

Was hast du dir für 2015 als Ziel gesetzt?

Ich nehm ein Rennen ums andere. Der springende Punkt ist die Standfestigkeit. Der Speed eines Autos alleine ist zwar schön, aber was nützt er dir, wenn du nicht ins Ziel kommst? Wenn wir die Verbesserungen am Wagen haben, sollten wir aus eigener Kraft fähig sein, jedes Mal in die Top-Ten zu fahren.

Du warst 2014 in der Schlussabrechnung um 37 Punkte hinter Nico Hülkenberg. Wieso?

Ich hatte einfach mehr Rennen, in welchen ich Probleme mit der Standfestigkeit hatte, das ist Pech. Nico holte zur gleichen Zeit fast in jedem Rennen üppig Punkte. Unser Speed war auf dem gleichen Niveau. Und die Gegner wurden in der zweiten Saisonhälfte stärker, da wurde es für mich schwierig, das Punktemanko auf Nico aufzuholen.

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