Renault-Schock: Ricciardo & Co. – mehr Motorschäden?
China war kein gutes Wochenende für Renault: am Wagen von Daniel Ricciardo musste nach dem Abschlusstraining zum dritten Lauf der Formel-1-Saison der Motor gewechselt werden, im Shanghai-GP dann schieden Daniil Kvyat (Red Bull Racing) und Max Verstappen (Toro Rosso) mit spektakulären Motorschäden aus.
Schon nach dem Rennen hatte Renault-Operationsleiter Rémi Taffin gesagt: «So wie es aussieht, scheint es sich um das gleiche Problem zu handeln.»
Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport F1: «Wir ahnten vor dem Rennen, dass die Pistencharakteristik von China mit der langen Vollgaspassage für uns nicht so gut sein würde. Aber wir haben nicht damit gerechnet, dass es zu diesen Motorschäden kommen würde. Nach den Schwierigkeiten zum Saisonbeginn waren wir eigentlich überzeugt davon, dass wir die meisten Probleme gelöst haben.»
Nun muss Abiteboul gegenüber den TV-Kollegen des französischen Bezahlsenders Canal+ zugeben: die Probleme gehen auf schadhafte Kolben zurück.
Das wäre an sich schon schlimm genug – aber es kommt noch übler. Abiteboul sagt weiter, dass Renault für dieses spezifische Problem «keine Lösung innerhalb der kommenden sechs Wochen» habe.
Ferrari-Technikchef James Allison erklärt: «Probleme mit der Antriebseinheit ist das Letzte, was du willst. Weil die Produktionszeit vieler Teile so lang ist.»
Das heisst im Falle von Renault: auch bei den kommenden Rennen in Bahrain am nächsten Wochenende und in Spanien Mitte Mai fahren Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat von Red Bull Racing sowie Carlos Sainz junior und Max Verstappen von Toro Rosso mit einem Damoklesschwert über ihren Cockpits. Es können jederzeit neue Schäden an den Kolben auftreten.
Was die französischen Techniker nicht verstehen: Die Motoren wurden in der China-Konfiguration über mehrere hundert Meilen auf den Prüfständen von Viry-Châtillon getestet, ohne dass sie Mucken gemacht hätten.