Lewis Hamilton: Sexistisch oder nur ausgelassen?
Lewis Hamilton: War sein Verhalten ein Faux-pas?
Wir leben im Zeitalter der politischen Korrektheit, und da ist es einfach, auf dem Parkett des guten Benehmens auszurutschen. Lewis Hamilton ist in den Augen vieler nach dem China-GP tüchtig ausgerutscht: Auf dem Siegerpodest des «Shanghai International Circuit» hat er eine der Ehrendamen mit Champagner geduscht. Seither wird in seiner Heimat Grossbritannien kontrovers diskutiert – was das nun sexistisch oder einfach ein spontaner Ausdruck seiner Freude über den Sieg?
Die Szenen nach dem Rennen stecken den Aktivisten von «Object» quer im Halse. Die Stiftung kämpft in Grossbritannien gegen Sexismus. Roz Hardie, Chef von Object, schimpft in der «Daily Mail»: «Die Fotos zeigen, dass das Mädchen nicht einfach zufällig etwas Champanger abbekommen hat. Vielmehr wurde sie gezielt angespritzt, und es macht nicht den Anschein, als ob sie den Unfug begrüssen würde. Wir finden, Hamilton sollte sich für seine Aktion entschuldigen und sich gut überlegen, wie er sich künftig in so einer Situation zu verhalten hat. Es war doch offensichtlich, dass sich die Frau unwohl gefühlt hat. Das war ein selbstsüchtiges und taktloses Verhalten.»
Roz Hardie fügt bei, das sei ein typisches Zeichen dafür, wie Frauen im Motorsport zum reinen Sexobjekt degradiert würden.
In den sozialen Netzwerken gehen die Meinungen weit auseinander. Viele, vorwiegend weibliche Fans, fanden die Aktion unnötig, Hamilton wird als kindisch bezeichnet.
Andere weisen darauf hin, dass Hamilton doch einfach ein wenig seiner Freude freien Lauf liess und man das alles nicht so ernst nehmen sollte.