Audi dementiert Formel-1-Pläne
Red Bull Racing ist der Renault-Motor ein Dorn im Auge
Volkswagen hat trotz des Rücktritts von Ferdinand Piech keine Absicht in absehbarer Zeit in die Formel 1 einzusteigen. Der 78 Jahre alte Wiener hatte seinen Posten am vergangenen Wochenende niedergelegt, nachdem er in einem Machtkampf mit dem Aufsichtsrat den Kürzeren gezogen hatte. Piech galt als entschiedener Gegner eines Engagements seiner Firma in der Formel 1, sein möglicher Nachfolger Martin Winterkorn als Befürworter.
Der Vorstandsvorsitzende der Porsche Automobil Holding war mit verantwortlich dafür, dass Audi sich in der Langstreckenweltmeisterschaft WEC engagiert, sowie auch für die Teilnahme von VW an der Rallye Weltmeisterschaft und dafür, dass VW die Formel 3 mit Motoren beliefert.
Außerdem tritt Audi auch in der DTM gegen Mercedes und BMW an, woraus man schließen könnte, dass die Ingolstädter auch diejenigen im Konzern wären, die den Sprung in die Formel 1 wagen würden. Ein Sprecher erklärte gegenüber der BBC aber, dass es keine unmittelbaren Pläne dafür gebe. «Momentan ist die Situation so, dass Audi definitiv keine Absicht hat, in die Formel 1 zu gehen.»
Die Briten wollen allerdings wissen, dass es im Konzern sehr wohl Unterstützung für einen Formel-1-Einstieg des Unternehmens gibt. Immerhin kam das Dementi nur von Audi, zieht man aber auch die anderen Marken des VW-Konzerns in Betracht, stößt man auf einen Namen, der bereits in früheren Zeiten in der Königsklasse vertreten war: Porsche.
Es bleibt dann die Frage, wie dieser Einstieg aussehen sollte. In Zusammenarbeit mit einem existierenden Team oder durch Aufkauf eines Rennstalls. Auf der Pole Position für eine solche Zusammenarbeit wird Red Bull Racing gehandelt, da das Team immer unzufriedener mit seinem aktuellen Motorenlieferanten Renault zu werden scheint.
Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hat derartigen Spekulationen bisher zwar nicht ausdrücklich widersprochen, der Österreicher erklärte jedoch, dass Red Bull komplett aus der Formel 1 aussteigen könnte, sollte das Team nicht wieder zu alter Konkurrenzfähigkeit zurückfinden. Um das Nachwuchsteam Toro Rosso ranken sich Spekulationen, es könnte an Renault verkauft werden. Wie oder ob VW in die Pläne des 70-Jährigen passt, bleibt abzuwarten.