Jacques Villeneuve: «Mercedes wurde kalt erwischt»
Jacques Villeneuve: «Offenbar hat sich Mercedes nach dem Erfolg von 2014 zurückgelehnt. Das Team ging wohl davon aus, dass kein Gegner aufholen kann»
Der Sieg von Ferrari-Neuzugang Sebastian Vettel im zweiten Saisonlauf war für alle Formel-1-Experten im Fahrerlager eine Überraschung. Davon ist Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery überzeugt. Im Gespräch mit den Kollegen der finnischen Zeitung Turun Sanomat erklärte der Brite: «Das war definitiv eine Überraschung für alle. Weder in den Wintertests noch beim Saisonauftakt in Australien zeichnete sich dieser Sieg ab. In Malaysia realisierte man bei Mercedes dann, dass man etwas härter arbeiten muss.»
Auch der ehemalige GP-Pilot Jacques Villeneuve ist sich sicher, dass Mercedes in Malaysia ein böses Erwachen erlebte. Im Interview mit den Kollegen von Auto Hebdo erklärt der Weltmeister von 1997: «Offenbar hat sich Mercedes nach dem Erfolg von 2014 zurückgelehnt. Das Team ging wohl davon aus, dass kein Gegner aufholen kann. Es hat offensichtlich nicht realisiert, dass sich die Situation verändert hat.»
Der 44-jährige Kanadier hat auch einen Tipp für Nico Rosberg, der im teaminternen Duell gegen Champion Lewis Hamilton im Hintertreffen liegt. Villeneuve sagt: «Ein Sieg würde ihm helfen, zur alten Form zurückzufinden. Er muss nun so schnell wie möglich wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden.»
Etwas skeptischer als der Sohn des grossen Gilles Villeneuve ist Williams-Pilot Felipe Massa. Der kleine Brasilianer erklärte im Interview mit UOL Esporte: «Im vergangenen Jahr war es schwieriger vorauszusehen, wer gewinnen würde. Doch in diesem Jahr ist Hamilton in jeder Beziehung stärker als Rosberg. Wir haben in diesem Jahr schon einigen Zoff zwischen den Beiden gesehen, der sich aber vor allem auf der psychologischen Ebene abspielte. Das zeigt, dass Rosberg stärker als Hamilton leidet. Und in der Formel 1 spielt jedes noch so kleine Detail eine Rolle.»