3. Training Barcelona: Nico Rosberg wieder Top
Nico Rosberg drehte mit 1:26,021 min die schnellste Runde im dritten Training
Der Erste, der sich am Samstagmorgen auf den Circuit de Barcelona-Catalunya traute, war Lotus-Pilot Pastor Maldonado. Der Spanien-GP-Sieger von 2012 bekam schnell Gesellschaft: Sein Teamkollege Romain Grosjean und McLaren-Honda-Pilot Jenson Button folgten dem 30-Jährigen aus Venezuela. Das Lotus-Team musste gestern, Freitag, übrigens die Nachtruhe brechen, um die beiden E23 für den Qualifying-Samstag vorzubereiten. Das Reglement erlaubt jedem Formel-1-Rennstall zwei Mal pro Saison, die Nachtruhe zu verletzen.
Alle Formel-1-Piloten drehten ihre Runden auf den harten Reifen. Die erste gezeitete Runde drehte Sauber-Pilot Felipe Nasr, der mit 1:31,478 min zwar langsam, aber dennoch fünf Sekunden schneller als Red Bull Racing-Pechvogel Daniel Ricciardo auf seinem ersten Umlauf unterwegs war. Der Australier gab daraufhin Gas und setzte sich mit einer 1:29er-Zeit an die Spitze der Zeitenliste.
Red Bull Racing: Keine Vergleichsfahrten möglich
Zehn Minuten nach Trainingsbeginn rückte auch McLaren-Honda-Star Fernando Alonso erstmals aus. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich auch die Ferrari-Stars Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen, Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat, Force India-Fahrer Nico Hülkenberg und das Toro Rosso-Duo Max Verstappen und Carlos Sainz noch nicht blicken lassen.
Während Manor-Marussia-Fahrer Will Stevens mit einem dicken Verbremser und dem anschliessenden Ausflug neben die Piste in Kurve 1 für Unterhaltung auf den Zuschauerrängen sorgte, hatte auch Lokalmatador Alonso alle Hände voll zu tun, um seinen Dienstwagen auf der Strecke zu halten. Unterdessen hatte sich Räikkönen mit 1:27,330 min an die Spitze gesetzt. Auch Teamkollege Vettel gab Gas und reihte sich hinter seinem Nebenmann auf Position 2 ein.
Kurz darauf rückte auch Hülkenberg erstmals aus – damit waren alle bis auf Kvyat mindestens einmal auf der Strecke. Am Heck seines Dienstwagens wurde weiterhin eifrig geschraubt. Die von Teamchef Christian Horner angekündigten Vergleichsfahrten mit der neuen und der alten Fahrzeugnase, fielen dadurch erneut aus.
Schrecksekunde für Lewis Hamilton
Nach den ersten 22 Minuten war Ricciardo der erste Fahrer, der auf Medium-Reifen ausrückte, während die beiden Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg ihre ersten Kilometer in Angriff f nahmen. Rosberg beschwerte sich am Funk, weil er Probleme hatte, seine Hinterradbremsen auf Temperatur zu bringen. Weitaus spektakulärer gestaltete sich die erste fliegende Runde von Champion Hamilton. Der Mercedes-Star drehte sich Ausgangs der dritten Kurve.
Hamilton hatte Glück im Unglück: Er verlor zwar die Kontrolle über sein Heck und zerstörte sich beim Dreher und dem anschliessenden Bremsmanöver zwar die Reifen. Der Silberpfeil des 36-fachen GP-Siegers blieb aber unversehrt, sodass er hinterher aus eigener Kraft die Box ansteuern konnte. Entsprechend schnell durften die Piloten wieder Gas geben und 20 Minuten vor dem Ende der letzten Trainingsstunde schaffte es auch Kvyat auf die Strecke. Dessen Teamkollege Ricciardo war auch dann noch der Einzige, der die weichere Medium-Mischung hatte aufziehen lassen.
Grosjean musste – wie Teamkollege Maldonado zuvor – in Kurve 10 geradeaus weiterfahren und funkte verzweifelt: «Irgendetwas stimmt nicht.» Eine Viertelstunde vor dem Ende des Trainings rückte auch Hülkenberg auf Medium-Reifen aus, das Williams-Duo Valtteri Bottas und Felipe Massa sowie Vettel taten es ihm gleich. Der vierfache Champion setzte sich damit denn auch kurzzeitig auf Position 1 des Zeitenmonitors, musste sich kurz darauf aber mit dem zweiten Platz begnügen, weil Rosberg eine Zehntelsekunde schneller war.
In den letzten Minuten sorgte Räikkönen mit seinen Boxenfunk-Sprüchen für Belustigung. Erst schimpfte er: «Ich weiss nicht, was da los ist!» Nachdem ihm das Team mitgeteilt hatte, dass sie ihn versehentlich mit der falschen Fahrzeug-Abstimmung losgeschickt hatten, erklärte er trocken: «Exzellent! Exzellent».
Kurz vor dem Ende setzten sich auch noch die McLaren-Honda-Piloten in Szene: Button drehte die zehntschnellste Runde, Alonso kletterte auf Position 13. Am Ende durfte sich Rosberg über die Bestzeit vor Vettel und Hamilton freuen. Der Formel-1-Weltmeister war auf seiner schnellsten Runde zwei Zehntel langsamer als sein Nebenmann unterwegs.
Auch Bottas, Räikkönen, Ricciardo, Massa, Verstappen, Kvyat und Sainz schafften den Sprung in die Top-Ten. Button, Hülkenberg, Nasr, Alonso, Grosjean, Maldonado, Ericsson, Sergio Pérez, Stevens und Merhi reihten sich auf den restlichen Plätzen ein.