Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Bernie Ecclestone warnt Audi: «Die brauchen Jahre»

Von Adam Cooper
Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone über ein mögliches Engagement von Audi im GP-Sport: «Ich freue mich über jeden Hersteller, der zu uns kommt. Aber einfach wird das nicht.»

Bernie Ecclestone hält fest: Er würde sich freuen, wenn sich Audi für die Formel 1 entscheiden würde, aber gleichzeitig feuert er auch einen Warnschuss ab – so wie Honda werde jeder neue Wettbewerber hartes Brot essen, um Mercedes einzufangen, auch Audi.

Dem Volkswagen-Konzern wird nach dem Sturz des Formel-1-feindlichen Aufsichtsrats-Chefs Ferdinand Piech verstärkt Lust auf den GP-Sport nachgesagt, ob (wie von Firmenberater Stefano Domenicali vorgeschlagen) durch eine Übernahme von Red Bull Racing oder durch ein komplett eigenes Engagement.

Bernie Ecclestone sagt mir zu diesem Thema: «Es wäre fabelhaft, wenn Audi käme. Ich freue mich über jeden neuen Hersteller. Aber vor dem Hintergrund des bestehenden Reglements ist es nicht einfach für einen neuen Wettbewerber. Wir haben mehrere Firmen, die dann jahrelange Erfahrung mit dieser Motorengeneration haben. Also wird ein Neuling Jahre brauchen, um diesen Wissenvorsprung einzuholen.»

Auf die Frage, ob sich Audi die Formel 1 seiner Meinung nach ernsthaft überlege, meint der 84jährige Engländer: «Das Problem ist wirklich der Motor. Ich glaube, Honda hatte da keine Schwierigkeiten erwartet. Aber ich hatte ihnen vorhergesagt, dass das nicht so einfach werden würde.»

Es gilt als offenes Geheimnis, dass Ferdinand Piech sich immer gegen einen Einsatz seines Konzerns in der Formel 1 gewehrt hat, weil er eine Antipathie gegen Bernie Ecclestone hegt. Aber der Engländer sagt: «Ich habe kein Problem. Das hat mit mir nichts zu tun.»

Auf die Frage, ob Red Bull dem VW-Konzern den Hof mache, sagt Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko: «Audi hat offiziell weder mit uns noch mit sonst jemandem gesprochen. Ich glaube, im VW-Konzern hat man momentan andere Sorgen als sich um die Formel 1 zu kümmern. Da wird man zunächst einmal die komplette Führungsstruktur fixieren. Ich denke nicht, dass die Formel 1 derzeit dort ein Thema ist.»

Ein Audi-Türchen scheint für die Formel 1 dennoch offen zu sein. In der britischen «Auto Express» wird Audi-Chef Stadler auf die Frage nach der Marke mit den vier Ringen in der Formel 1 so zitiert: «Im Leben muss man offen bleiben. Wir sind derzeit mit erfolgreichen Motorsport-Projekten ausgelastet, für die Formel 1 gilt – abwarten und mal gucken. Die Formel 1 ist eine Option für Audi. Das ist schon etwas, das wir uns anschauen. Aber wir schauen uns das immer an, dies und andere Dinge ebenfalls. Ich kann nicht ja oder nein sagen.»

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