Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lewis Hamilton (Mercedes): «Vergangenheit ist egal»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg im Monaco-GP 2014 vor Lewis Hamilton

Nico Rosberg im Monaco-GP 2014 vor Lewis Hamilton

Mercedes vor dem Rennklassiker in Monte Carlo: Das sagen die Stars Lewis Hamilton und Nico Rosberg sowie Teamchef Toto Wolff und Technikdirektor Paddy Lowe über den Monaco-GP.

Monaco, das Rennen, das alle gewinnen wollen. Lewis Hamilton hat es bislang einmal geschafft, «und natürlich ist das nicht genug», sagt der gegenwärtige Formel-1-Weltmeister. «Für einen Fahrer ist Monaco die grösste Herausforderung des Jahres. Wenn du es hinbekommst, ist das Gefühl nur schwer zu überbieten. Es ist entscheidend, vom Start ins Training an einen guten Rhythmus aufzubauen. Man muss ein Gefühl für die Strecke entwickeln und überall millimetergenau fahren. Der kleinste Fehler kann dein gesamtes Wochenende ruinieren.»

«Es kommt rein aufs fahrerische Können und den Mut hinter dem Lenkrad an. Das macht es für mich so besonders. Wie in Spanien habe ich auf dieser Strecke in der Vergangenheit nicht allzu viel Glück gehabt. Aber ich interessiere mich nicht dafür, was einmal gewesen ist oder hätte sein können.»

Nico Rosberg kommt hingegen mit zwei Siegen in Folge nach Monte Carlo, was in den vergangenen zwanzig Jahren nur Michael Schumacher und Fernando Alonso geschafft haben.

Nico sagt: «Monaco – die legendärste, spannendste und anspruchsvollste Strecke von allen. Die Atmosphäre ist am gesamten Wochenende etwas ganz Besonderes. Für mich ist es ein Heimrennen, und es ist noch immer seltsam, zur Strecke zu laufen oder mit dem Roller hinzufahren. Es ist aber auch sehr cool, jede Nacht im eigenen Bett schlafen zu können! Die Strecke besitzt einzigartige Abstimmungsbedürfnisse, von denen wir einige bei den Testfahrten in Barcelona genauer angesehen haben. Der letzte Sektor besitzt dort viele enge Kurven, die repräsentativ dafür sind. Das Auto fühlte sich sehr gut an. Deswegen bin ich optimistisch und bereit für das kommende Rennen. Wenn von Beginn an alles rund läuft, sollte es ein gutes Wochenende werden.»

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff meint: «Schon im vergangenen Jahr haben wir das Pendel zwischen beiden Fahrern hin- und herschwingen sehen, und ich denke, dass sich dies 2015 wiederholen wird. Sie sind beide mental stark, robust und hassen es, zu verlieren. Sie werden sich ständig gegenseitig antreiben, um ihre Performance zu steigern und das steigert wiederum die Performance des gesamten Teams.»

«Wir haben in Spanien gesehen, dass unser Auto einen guten Vorteil im engen, dritten Sektor hatte. Entsprechend reisen wir mit einer gewissen Portion Optimismus nach Monaco. Es macht jedoch keinen Sinn, über einen Abstand zur Konkurrenz zu sprechen. Man muss sich jeden Vorteil hart erarbeiten. Das Blatt kann sich sehr schnell wenden, wenn man nicht in Top-Form ist, ganz besonders in Monaco. Das Wochenende ist eine große Herausforderung für das Team, die Fahrer und das Auto. Es ist aber auch das beste Schaufenster für die Formel 1. Um am Sonntag schnell zu sein, benötigt man ein sauberes Wochenende mit viel Fahrzeit auf der Strecke. Nur dann können sich die Fahrer auf den Kurs einschiessen und richtig bis ans Limit gehen.»

Und Technikchef Paddy Lowe ergänzt: «Monaco ist einzigartig. Es ist eine lange Woche. Wir fahren schon am Donnerstag, dafür aber nicht am Freitag. Das Rennen selbst reicht häufig bis an die Zwei-Stunden-Grenze heran, obwohl es mit 260 km anstatt der üblichen 300 km Distanz das kürzeste der Saison ist. Durch die enge und winklige Streckencharakteristik ist der Kurs mit Blick auf die Höchstgeschwindigkeiten vergleichsweise langsam. Für die Fahrer ist er allerdings alles andere als langsam. Es gibt keine Stelle, an der sie sich entspannen könnten. Sie versuchen andauernd, der nächsten Leitplanke fernzubleiben. Das ist auch für das Fahrzeug extrem fordernd. Es muss mit vielen Gangwechseln und der welligen Oberfläche zurechtkommen.»

«In Monaco kommt zum ersten Mal in dieser Saison die superweiche Reifenmischung zum Einsatz. Aber selbst damit wird es eine Herausforderung, die Reifen auf Temperatur zu bringen. In den vergangenen beiden Jahren hatten wir ein gutes Auto in Monaco. Auch das diesjährige Modell ist in langsameren Kurven stark. Es ist eine echte Fahrerstrecke und uns sollte am gesamten Wochenende ein spannendes Teamduell bevorstehen. Überholen ist äußerst schwierig. Demnach wird es entscheidend sein, eine gute Runde im Qualifying hinzulegen.»

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