David Coulthard: «Kimi Räikkönen muss gehen»
David Coulthard glaubt nicht mehr an Kimi Räikkönen
Für David Coulthard ist klar: Kimi Räikkönen sollte Ferrari verlassen. Der 44-jährige Schotte ist überzeugt, dass der Iceman seine Glanzzeiten hinter sich hat, wie er im Rahmen des DTM-Laufs am Norisring betonte: «Ich bin alles andere als Anti-Kimi, aber ich kenne das aus eigener Erfahrung. Es ist sehr frustrierend, wenn man merkt, dass man nicht mehr weiterkommt. Man ist enttäuscht, weil man einfach nicht mehr besser wird.»
Der 13-fache GP-Sieger erklärte: «Kimi kann sehr wohl noch Rennen gewinnen. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Sebastian Vettel das Team gleich bei seiner Ankunft übernommen hat. Und vor Vettel hat Fernando Alonso das Zepter geschwungen, er war auch klar schneller. Kimi ist bei den Fans sehr beliebt, sodass jeder, der ihn kritisiert, Gefahr läuft von ihnen gehasst zu werden. Aber man muss schon sagen: Auf der Strecke hat er in den letzten Jahren nicht die erwartete Leistung gezeigt – ob es nun am Pech lag oder an etwas anderem.»
Coulthard scheute sich auch nicht davor, die üblichen Nachfolge-Kandidaten zu nennen: «Die Frage ist also, gibt es für Ferrari eine bessere Alternative für so viel Geld? Ich sehe hier schon einige Alternativen, wie etwa Valtteri Bottas oder Nico Hülkenberg. Wenn ich entscheiden müsste, dann würde ich einen der jüngeren Kerle nehmen. Wenn ich Ferrari wäre, dann würde ich einen dieser Jungs nehmen. Marketing-technisch mag er wertvoll sein, aber das ist nur ein Aspekt. Und das beste Marketing ist immer noch ein Sieg.»
Doch der 246-fache GP-Pilot weiss auch: «Bottas ist vertraglich an Williams gebunden, aber alles hat natürlich seinen Preis, und Ferrari könnte diesen auch bezahlen. Ich finde, auch Hülkenberg hat eine Chance in einem Top-Auto verdient. Natürlich ist Le Mans nur ein Rennen, aber damit hat er sich wieder zurückgemeldet und alle daran erinnert, dass er ein Siegertyp ist. Und ich bin überzeugt, dass da auch noch andere Fahrer in Frage kommen.»
Coulthard sagt: «Ich denke, es ist Zeit für einen Wechsel, ausser Kimi schafft es, die nächsten fünf bis sechs Rennen zu gewinnen oder Sebastian im Qualifying klar zu schlagen. Seb war im vergangenen Jahr in einem Tief, er war sehr unglücklich. Er hat damit Daniel Ricciardo die Chance gegeben, sein Talent zu zeigen. Nun hat er sein Mojo wiedergefunden und blüht wieder auf.»
«Auch Alonso und Lewis Hamilton sind solche Siegertypen. Das heisst aber nicht, dass ich Nico Rosberg sein Talent abspreche. Was er in Österreich gezeigt hat, war super. Er muss das nur öfter so hinbekommen. Denn das ist doch der Unterschied zwischen GP-Siegern und Weltmeistern. Letztere gewinnen einfach mehr Rennen, ihre Konstanz ist aussergewöhnlich», fügt der britische Rennfahrer zum Schluss an.