Kimi Räikkönen (Ferrari): «Mich überrascht nichts»
Kimi Räikkönen
Es ist schon ein Phänomen: Es gibt möglicherweise keinen Piloten, dem Öffentlichkeitsarbeit so zuwider ist wie Kimi Räikkönen. Nicht etwa, dass dem Finnen seine Fans egal wären. Er fühlt sich einfach nicht wohl in der Rolle der lebenden Litfasssäule.
Und die Aussicht auf eine Medienkonferenz ist für Kimi so verlockend wie für unsereins, sich durch eine Steuererklärung zu würgen. Aber bei der Umfrage der Fahrervereinigung GPDA haben ihn die Fans zu beliebtesten Piloten gewählt. Ganz offenbar kommt das Rebellen-Image von Kimi bei den Grand-Prix-Anhängern anhaltend hervorragend an.
Kimi meint: «Es ist schön zu wissen, dass man seine Fans hinter sich hat. Aber wieso ich so populär bin? Keine Ahnung, da müsst ihr die Fans schon selber fragen.»
Der 20fache GP-Sieger hat kein einfaches Wochenende vor sind: Vor einem Jahr schied er in Silverstone durch einen spektakulären Unfall aus, beim letzten Rennen war er nach einem nicht weniger furchterregenden Crash mit Fernando Alonso out. «Das ändert überhaupt nichts», meint der Finne. «Ob ich hier vor einem Jahr einen Unfall hatte oder ob es in Österreich gekracht hat, das ändert für Silverstone doch nichts. Unfälle gehören zum Geschäft. Ich hatte schon früher Crashes und werde vielleicht auch in Zukunft welche haben.»
Natürlich wird der Finne auf seine Vertragssituation angesprochen, aber das perlt am Ferrari-Star ab wie Wasser an einem frisch imprägnierten Regenmantel: «Mich überrascht nichts mehr. Es sind doch jedes Jahr die gleichen Geschichten, fast jedes Jahr. Die Entscheidung liegt nicht in meiner Hand. Das ist alles.»
Noch weniger beeindruckt als von Fragen über seine Zukunft ist Kimi nur von der Formel E, als ihn ein britischer Kollege darauf anspricht, ob die Elektrorenner nicht etwas für Räikkönen wären: «Ich finde die Autos recht langsam. Das Konzept ist ganz hübsch, aber das ist nichts, was ich als aufregend empfinde.»