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Daniel Ricciardo: Silverstone gut für Red Bull Racing

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo und Christian Horner

Daniel Ricciardo und Christian Horner

Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo und -Teamchef Christian Horner sind davon überzeugt: das Team wird beim Heimspiel in England stärker sein als zuletzt in Österreich und Kanada.

Der Kern des Übels ist jener 1,6-Liter-V6-Turbomotor mit Mehrfach-Energirückgewinnung, den Renault für die vierfachen Formel-1-Weltmeister Red Bull Racing gebaut hat. Die französische Antriebseinheit hinkt Mercedes und Ferrari hinterher, in Sachen Standfestigkeit, aber auch in Sachen Leistung. Das ist auf den Power-Strecken von Montreal und Spielberg besonders deutlich zum Vorschein gekommen: Die RBR-Fahrer Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat waren chancenlos.

Red Bull Racing muss hartes Brot essen: nach vier WM-Titeln von Sebastian Vettel in Folge 2010 bis 2013 konnte der Australier Ricciardo 2014 noch drei Siege an Land ziehen – wann immer die Silberpfeile schwächelten, war Daniel zur Stelle, in Kanada, in Ungarn, in Belgien. Aber 2015 schaut die Bilanz düster aus: Ricciardo ist gegenwärtig WM-Siebter, sein junger russischer Stallgefährte Daniil Kvyat WM-Achter, als bestes Ergebnis sticht Monaco hervor, da wurde Ricciardo Fünfter, Kvyat sogar Vierter. In der Markenwertung liegt Red Bull Racing auf dem vierten Zwischenrang, aber Williams scheint beim Stand von 55:129 Punkten fast uneinholbar zu sein.

Silverstone ist das Heimrennen von Red Bull Racing, das Werk in Milton Keynes liegt nur 28 Autominuten von jener Strecke entfernt, wo 1950 der erste Formel-1-WM-Lauf stattfand. Red Bull Racing hat von den vergangenen sechs Rennen drei gewonnen, doch allesamt in der auslaufenden Saugmotor-Ära der Formel 1 – 2009 mit Sebastian Vettel, 2010 und 2012 mit Mark Webber.

Daniel Ricciardo hat sich einiges vorgenommen: «Das soll nicht wie eine Ausrede klingen, aber die Pisten in Kanada und Österreich kamen uns nicht eben entgegen. Wir werden einige neue Teile bereit haben, dazu schätze ich, dass das kurvige Layout von Silverstone unserem Wagen eher schmecken sollte. Ich glaube nicht, dass dies reichen wird, um Mercedes und Ferrari zu gefährden, aber ich schätze, wir sollten in der Nähe von Williams sein.»

Teamchef Christian Horner meint: «Silverstone ist für uns ein ganz besonderes Rennen. Leicht wird unsere Aufgabe auch in England nicht, das PS-Defizit wird auch in Silverstone ein wichtiger Faktor sein, doch es wird nicht annähernd so schlimm werden wie in Österreich oder Kanada. Aber ich sage immer – nur nicht unterkriegen lassen.»

«Als Team müssen wir die bestmögliche Arbeit leisten, damit das Auto bereit ist, wenn Renault mehr PS liefert. Wir müssen dann in der Lage sein, die Power auch auf die Strecke zu bringen. Deshalb konzentrieren wir uns wie in jedem Jahr darauf, das Auto weiterzuentwickeln und bei jedem Grand Prix Neuerungen ans Auto zu bringen, auch in England.»

Daniel Ricciardo hat schöne Erinnerungen an Silverstone: im Vorjahr wurde er hinter Lewis Hamilton (Mercedes) und Valtteri Bottas (Williams) Dritter, 2013 im Toro Rosso Achter. Daniil Kvyat erreichte vor einem Jahr mit der Scuderia Toro Rosso in Silverstone einen guten neunten Platz.

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