Jenson Button glaubt an Honda. Wie ist es umgekehrt?
Im vergangenen Februar hat Honda eine Ablösung an der Konzernspitze verkündet: Auf Firmenpräsident und CEO Takanobu Ito (61) folgt Takahiro Hachigo (55). Ito stolperte über einen Skandal um mangelhaft funktionierende Airbags. Der neue Chef Hachigo besuchte erstmals in seiner neuen Funktion ein Formel-1-Rennen und prompt ging bei McLaren-Honda auf dem Red Bull Ring alles schief: Fernando Alonso schon in der ersten Runde out nach Kollision mit dem Ferrari von Kimi Räikkönen, Jenson Button ausgeschieden.
Im Rahmen des «Goodwood Festival of Speed», wo Jenson Button einen McLaren MP4/6-Honda V12 aus dem Jahre 1991 demonstrierte, sprach der Engländer über seine Eindrücke vom neuen Chef: «Ich spüre die Hingabe von Honda», sagt der Weltmeister von 2009. «Herr Hachigo ist ein echter Racer, das ist sehr gut. Honda wird noch eine ganze Weile in der Formel 1 sein.»
Während Jenson Button ganz offenbar an die Nachhaltigkeit von Honda in der Formel 1 glaubt, stellt sich John Watson die Frage, ob Honda auch an Jenson Button glaubt. Denn der nordirische Rennfahrer – in der Formel 1 152 Rennen alt geworden, wovon er fünf gewinnen konnte – bezweifelt, dass McLaren langfristig auf den Veteranen Button setzt. Der inzwischen 69jährige Watson meint: «Gesichtsverlust wiegt in der japanischen Gesellschaft schwer, und die mangelhaften Leistungen in der Formel 1 sind ein solcher Gesichtsverlust. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ab einem gewissen Punkt Änderungen gefordert werden, und das könnte bedeuten, dass einer der jungen Piloten Kevin Magnussen oder Stoffel Vandoorne befördert wird.»
Gegen das Gedankenmodell von Watson spricht, dass Jenson Button in Japan einen sehr guten Ruf besitzt, nicht zuletzt dank seiner langjährigen Arbeit als Honda-Werksfahrer 2003 bis 2008.
In Österreich hat Button gesagt: «Was meine Position bei McLaren angeht, so hat sich nichts geändert. Auch im vergangenen Herbst wusste ich lange nicht, ob ich fahren würde, und ich bin noch immer da. Ich gebe alles für Honda, aber ich bleibe entspannt.»