Fernando Alonso: Kritik an der Formel 1 trotz Rang 5
Fernando Alonso: «Wenn man nicht testen darf und angesichts dieser Reifen, dieser Beschränkungen und dieses WM-Kalenders, der uns im nächsten Jahr droht, wirken andere Serien natürlich auch verlockend»
Als Fernando Alonso 2001 im hoffnungslos unterlegenen Minardi in der Formel 1 debütierte, war der junge Asturier noch Feuer und Flamme für die Königsklasse des Motorsports. Der damals 19-Jährige kämpfte sich in Australien als Zwölfter und damit Drittletzter vor Giancarlo Fisichella und Jenson Button ins Ziel, nachdem acht Konkurrenten schon vor der Zieldurchfahrt ausgefallen waren.
Auch 244 Grand Prix-Einsätze später ist Alonso grösstenteils am hinteren Ende des Feldes anzutreffen. Der Weltmeister von 2005 und 2006 konnte im famosen Chaos-GP von Ungarn zwar den fünften Platz erobern, musste hinterher aber selbst einräumen: «Wir hatten Glück und haben vom Chaos profitiert. Uns wurde eine Chance gegeben, und wir haben sie ergriffen.»
Doch obwohl der 34-jährige Spanier betont, dass das Team aus Woking langsam Fortschritte macht, und aus Honda-Kreisen zu vernehmen ist, dass die Japaner den 50-PS-Nachteil gegenüber den überlegenen Mercedes-Aggregaten bis zum nächsten Rennen in Spa Ende August aufgeholt haben wollen, ist dem ehrgeizigen Spanier seine Ungeduld anzusehen und anzuhören.
Alonso, der sich bis 2017 an McLaren-Honda gebunden hat, betonte denn auch kürzlich: «Ich liebe Motorsport – und zwar alle Kategorien. Die Formel 1 ist nicht mehr so aufregend wie damals, als ich meine Karriere gestartet habe – zumindest für mich nicht.» Aber er erklärte auch: «Es ist eine Riesenmotivation, bei diesem fantastischen McLaren-Honda-Projekt dabei zu sein. Mein erstes Kart war im McLaren-Honda-Design und nun sitze ich im echten McLaren-Honda.»
Und Alonso beteuerte: «Ich geniesse diesen Prozess, wieder bei Null zu beginnen und konkurrenzfähig zu werden. Aber wenn man nicht testen darf und angesichts dieser Reifen, dieser Beschränkungen und dieses WM-Kalenders, der uns im nächsten Jahr droht, wirken andere Serien natürlich auch verlockend.»