Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Renault: Eigene Lösungen statt Illien-Konzept

Von Andreas Reiners
Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul

In einer Krise lässt man in der Regel nichts unversucht. Gerne wird auch auf Know-how von außen zurückgegriffen. Renault befand und befindet sich aktuell in einer Krise.

Die Zuverlässigkeit der Power Units hat sich zwar verbessert, wirklich konkurrenzfähig sind Red Bull Racing und Toto Rosso mit den Antriebseinheiten der Franzosen aber immer noch nicht.

Renault hatte sich im Winter dazu entschieden, das Wissen und die Fähigkeiten des Motorenexperten Mario Illien mit einzubringen. Die Technologie-Firma Ilmor aus der Schweiz hatte dann auch einige Ideen entwickelt, trotzdem setzt Renault den eingeschlagenen Weg weiter fort und setzt auf eigene Lösungen.

Eine Zusammenarbeit sei immer gut, ebenso Input von außen oder Unterstützung sowie Feedback, sagte Renault-Formel-1-Geschäftsführer Cyril Abiteboul bei motorsport.com. «Bei unserem jetzigen Motor oder bei dem Motor, der folgen wird, wird es nichts von Ilmor geben», stellte Abiteboul klar.

Das heiße im Umkehrschluss aber nicht, dass die Kooperation nichts gebracht habe oder die Ideen nicht noch Verwendung haben könnten. «Das bedeutet nicht, dass sich das in Zukunft vielleicht nicht ändern wird, oder es einen positiven Einfluss auf das hat, was wir am Ende des Jahres tun werden», so Abiteboul.

Renault wird in jedem Fall die noch verfügbaren Tokens einsetzen, um endlich einen signifikanten Schritt vorwärts zu kommen. Abiteboul will dabei einen sichtbaren Unterschied sehen. «Der Fortschritt soll nicht nur vom Performance-Ingenieur auf dem Laptop bei der Betrachtung der Telemetrie erkennbar sein. Ich will, dass man die Verbesserungen an den Rundenzeiten erkennen kann», sagte er, schränkte aber auch ein: «Es wird nicht der Sprung sein, der Red Bull den Rückstand auf Mercedes-Niveau aufholen lassen wird. Aber es wird einen erheblichen Teil des Rückstandes eliminieren.»

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