Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Nico Rosberg: Mercedes-Abgang unausweichlich?

Von Vanessa Georgoulas
Hat Nico Rosberg keine Chance gegen Lewis Hamilton?

Hat Nico Rosberg keine Chance gegen Lewis Hamilton?

Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko und BBC-F1-Experte Eddie Jordan sind sich einig: Nico Rosberg hat bei Mercedes gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton einen schweren Stand.

Nico Rosberg muss derzeit viel Kritik von den Formel-1-Experten einstecken. Denn der Mercedes-Pilot tut sich schwer damit, seinen weltmeisterlichen Teamkollegen Lewis Hamilton zu schlagen. Der Brite hat elf der 13 bisherigen Qualifying-Duelle in diesem Jahr für sich entschieden und sieben von zwölf Grands Prix gewonnen.

Zum Vergleich: Rosberg durfte nur in Spanien aus der ersten Position ins Rennen starten. Mit seinen GP-Siegen in Spanien, Monaco und Österreich hat er nicht halb so viele Saisonläufe gewonnen wie sein Nebenmann, der auf dem Besten weg ist, seinen WM-Titel erfolgreich zu verteidigen.

Deshalb sind sich viele Formel-1-Experten sicher: Sollte sich am Team-internen Kräfteverhältnis bei den Silberpfeilen nicht bald was ändern, hat Rosberg keine Chance mehr. Der ehemalige Rennstall-Besitzer und heutige BBC-Kolumnist Eddie Jordan geht sogar noch einen Schritt weiter. Der 67-jährige Ire betont im Interview mit der Bild am Sonntag: «Solange Hamilton im Team ist, holt Rosberg nie einen Titel.»

Rosberg könne nichts gegen seinen Teamkollegen ausrichten, ist Jordan überzeugt: «Er hat im Moment weder Lewis’ Tempo noch sein Selbstvertrauen. Wenn du zwei Titel in der Tasche hast, hast du einfach grössere Eier, da fährst du automatisch schneller.»

Ähnlich klingt das Urteil von Dr. Helmut Marko. Der Red Bull-Motorsportberater ist überzeugt: «Entweder reisst sich Rosberg zusammen, oder er muss sein Team verlassen. In einem frischen, neuen Umfeld würde er natürlich wieder von vorne beginnen müssen – und zwar auch mental.»

Mehr Verständnis bringt der ehemalige Ferrari-Pilot Gerhard Berger für Rosberg auf. Der 56-Jährige erklärt: «Es ist keine Schande, immer Zweiter zu sein. Ich kann nachempfinden, was gerade in Nico vorgeht, denn er steckt in der gleichen Situation wie ich damals mit Ayrton Senna bei Ferrari. Das ist eine wahnsinnig schwierige Zeit, so ein ständiger Kampf raubt dir viel Kraft.»

Auch Christian Danner will von einem Team-Wechsel nichts wissen. Der ehemalige GP-Pilot und heutige RTL-Co-Kommentator erklärt: «Da ist mir doch ein zweiter Platz lieber als ständig als Fünfter oder Sechster ins Ziel zu eiern.»

Gut möglich, dass sich Rosbergs Kritiker auch von Hamiltons Lässigkeit täuschen lassen. Denn der zweifache Weltmeister unterstreicht neben der Strecke mit Auftritten auf roten Teppichen und coolen Filmchen und Fotos in den sozialen Medien sein Rockstar-Image.

Doch Mercedes-Chefdesigner Geoff Willis betont im Interview mit Auto Bild Motorsport: «Er lässt dank Facebook und Twitter jeden glauben, dass er ein Lebemann ist. Dabei trainiert er zwischen den Rennen genauso intensiv wie Nico. Lewis arbeitet hart dafür, dass er so gut ist. Das bekommt nur niemand mit.»

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