Kimi Räikkönen zu Bottas: «Finne, nicht Finne – egal»
Kimi Räikkönen
Dicke Post nach dem Russland-GP der Rennkommissare Paul Gutjahr (Schweiz), Vincenzo Spano (Venezuela), Derek Daly (Irland) und Vasily Skryl (Russland): Wegen einer vermeidbaren Kollision mit Williams-Pilot Valtteri Bottas wurden Kimi Räikkönen auf seine Rennzeit 30 Sekunden addiert, damit rutschte der Champion von 2007 auf Rang 8 ab, dazu gab es im Strafregister drei Punkte. Kimi ist mässig begeistet.
Kimi, kannst du nochmal sagen, was mit Bottas passiert ist?
Ich habe versucht zu überholen, bin an die Innenseite gegangen, und er hat einfach nicht gemerkt, dass ich dort bin. Als mir dann klar wurde, dass er einlenkt, habe ich noch versucht, die Kollision zu vermeiden, ich bin nach weiter innen ausgewichen, aber letztlich konnte ich den Kontakt nicht verhindern.
Bei den beiden Re-Starts schien dein Wagen langsamer zu sein als die Renner der Gegner.
Ich hatte einfach den Speed auf den Geraden nicht, um anzugreifen. Die Williams waren auf den Geraden sehr schnell. Sebastian hat meinen Windschatten erwischt und konnte auf diese Weise attackieren. Im Verkehr habe ich dann den Anschluss verloren.
Du bist ein gutes Rennen gefahren und hast zum Schluss flott aufgeholt. Macht dies das Ganze noch enttäuschender?
Klar habe ich versucht, an Bottas vorbeizukommen. Ich finde jetzt nicht, dass ich dabei etwas Dummes versucht habe. Jedenfalls hätte ich ohne ihn die Kurve locker genommen. Aber wenn du zwei Rennwagen an ungefähr der gleiche Stelle einer Strecke hast, dann gehen die Meinungen meist auseinander. Es war einfach eine unglückliche Situation. Keiner will Unfälle haben. Wir alle wollen sauberen Sport.
Ist dies das erste Mal, dass du einen Unfall mit einem Landsmann hast?
Weiss ich nicht und ist mir egal. Es ist mir einerlei, ob es sich um einen Finnen handelt oder um einen Piloten anderer Nationalität. Das Ergebnis ist immer das gleiche.
Bist du mit dem Timing der Boxenstopps zufrieden?
Später bist du immer gescheiter. Wir werden uns sicher anschauen, ob wir mit einer leicht anderen Strategie vor Bottas auf die Bahn zurückgekommen wären. Im Rennen schien es der richtige Zeitpunkt zu sein.
Heute war klar: Es gibt keine Stallorder bei Ferrari. Aber Sebastian hat in der WM noch eine Aussenseiterchance. Wärst du bereit, ihm zu sekundieren?
Wir kennen alle die Regeln, und das wäre wohl eine normale Sache. Wenn es also so weit kommt, dann hätte ich damit kein Problem. Wir fahren für das gleiche Team.