Carlos Sainz, Toro Rosso: Evo-V6 Renault? Nein, danke
Carlos Sainz (Toro Rosso) vor Daniil Kvyat (Red Bull Racing)
Stell dir vor, jemand hat einen neuen Motor, aber keiner will ihn haben. Renault hat für das Rennen in Texas elf seiner zwölf möglichen Entwicklungs-Wertmarken verwendet. Aber noch ist unklar, ob Red Bull Racing den Evo-Motor einsetzen wird. Daniel Ricciardo meint: «Ich glaube nicht, dass wir in Sachen Power einen Riesenschritt nach vorne machen können. Wir müssten aber eine Strafe hinnehmen, wenn wir den verbesserten Motor einbauen. Also ist das aus meiner Sicht nicht wünschenswert.»
Bei Toro Rosso ist die Entscheidung daher bereits gefallen: kein Evo-Motor! Nicht in Austin und wohl auch nicht bei den restlichen Rennen des Jahres.
Carlos Sainz sagt hier in Austin: «Wir haben uns dazu entschlossen, für den Rest des Jahres bei der alten Spezifikation zu bleiben. Wir haben uns die Leistungswerte angeschaut, und die sind jetzt nicht grossartig anders als beim alten V6. Gleichzeitig wissen wir: Wenn wir tauschen, finden wir uns am Ende des Feldes wieder. Das ist weder hier in Texas wünschenswert noch auf den weiteren drei letzten Rennstrecken der Saison 2015.»
«Wir müssen daran denken, gute letzte vier Rennen zu zeigen. Da können wir es uns nicht leisten, vom Schluss des Feldes loszufahren. Mit den bisherigen Motoren, die wir noch haben, sollten wir eigentlich über die Runden kommen.»
«Wir glauben auch, dass die Pistencharakteristik der letzten vier Strecken unserem Auto entgegenkommen sollte. Da willst du deine Erfolgsaussichten nicht kompromittieren.»
Derzeit liegt das Team aus Faenza mit 45 Punkten auf dem siebten Zwischenrang, doch der Speed des 2015er Toro Rosso gibt dem Rennstall Hoffnung, dass der Kampf gegen Lotus (WM-Sechster mit 66 Zählern) noch nicht verloren ist. Ex-Formel-1-Fahrer Martin Brundle: «James Key hat bei Toro Rosso ein hervorragendes Chassis gebaut, in einigen Rennen waren Verstappen und Sainz besser unterwegs als das Red Bull Racing-Duo Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat.»
Carlos Sainz: «Ich hatte in diesem Jahr zu viele Grands Prix, bei welchen ich Punkte verloren habe. Wir brauchen jetzt dringend vier gute letzte Rennen, mit soliden Abschlusstrainings und Platzierungen in den Top-Ten. Da willst du keine Strafversetzung.»