Formel 1 in Mexiko: Neuer Kurs mit alter DNA
Die Passage durch das Stadion
1990 war das, als er gemeinsam mit Gerhard Berger in die Peraltada-Kurve fuhr und seinen Kontrahenten, der vom Gas ging, düpierte. Er schmunzelt heute noch, wenn er daran denkt, wie er den Österreicher damit geärgert hat. Auch sein Sieg zwei Jahre später sei sensationell gewesen, so der 62-Jährige bei gpupdate.net.
Es war der letzte Auftritt der Formel 1 in Mexiko, das in zwei Phasen Gastgeber eines Formel-1-GP war, von 1963 bis 1970 und dann wieder von 1986 bis 1992. Die Premiere 1963 gewann Jim Clark im Lotus. Der Schotte fügte 1967 einen weiteren Sieg hinzu und ist neben Nigel Mansell (1987, 1992) und Alain Prost (1988, 1990) Rekordgewinner in Mexiko. Rekordweltmeister Michael Schumacher holte in Mexiko 1992 seinen ersten Podiumsplatz im Benetton.
Das Rennen am Sonntag (13 Uhr OZ, 20 Uhr MEZ) ist der 16. GP in Mexiko, damals hieß die Strecke noch Magdalena Mixhuca. Später wurde er in Erinnerung an den 1962 bei einem Rennen, das nicht zur Formel-1-WM zählte, ums Leben gekommenen Ricardo Rodriguez sowie seinen Bruder Pedro in Autodromo Hermanos Rodriguez umbenannt. Ricardo starb nach einem Unfall in der gefürchteten Peraltada-Kurve. Pedro ging zwischen 1963 und seinem Tod in einem Sportwagenrennen 1971 bei 54 F1-GP an den Start.
Für die Rückkehr der Motorsport-Königsklasse wurde der heute 4,850 Kilometer lange Kurs, der 2.250 Meter über dem Meeresspiegel liegt, modernisiert und ausgebaut. Die DNA des früheren Kurses wurde beibehalten, die legendäre Peraltada-Kurve jedoch angepasst, sie wird nur noch zum Teil befahren, dafür führt die Strecke die Fahrer durch einen Stadionkomplex.
Mansell kann die Rückkehr kaum erwarten. «Ich habe sehr schöne Erinnerungen. An das Rennfahren, die Fans und die Strecke. Das waren Highlights im Formel-1-Kalender von damals. Ich kann es kaum erwarten, die Veränderungen zu sehen. Die Stadt hat sich in den vergangenen 20 Jahren enorm entwickelt», sagte der 62-Jährige.
Alle Augen der Einheimischen werden natürlich auf Lokalmatador Sergio Perez gerichtet sein. Der Force-India-Pilot geht am Sonntag in sein 91. Rennen. Mansell: «Ich habe ihn mir genau angesehen. Er ist ein großes Talent und hat eine Menge Potenzial. Gibt man ihm das richtige Auto unter den richtigen Umständen, dann ist er sicher ein Titelkandidat.» Bislang hat es der Mexikaner seit 2011 auf fünf Podiumsplätze gebracht.