Mercedes in Mexiko: Anknüpfen an grosse Tradition
Der 300SL von Mercedes, der 1952 bei der Carrera Panamericana triumphierte
Die Darbietung der zeitlos schönen Mercedes 300SL bei der Carrera Panamericana, 1952 in Mexiko, sind zur Rennsportlegende geworden – nicht nur wegen der Kollision des Siegerautos von Karl Kling und Hans Klenk mit einem Geier.
63 Jahre später kommt Mercedes als zwei Mal zweifacher Weltmeister nach Mexiko zurück: Lewis Hamilton hat seinen Titel erfolgreich verteidigt, der Markentitel konnte schon in Sotschi sichergestellt werden.
Lewis Hamilton sagt: «Für viele im Fahrerlager, auch für uns Fahrer, ist Mexiko ein neuer Grand-Prix-Austragungsort und es ist immer aufregend, eine neue Stadt sowie eine neue Strecke zu entdecken. Ich fahre ja seit Jahren in Brasilien, und die Atmosphäre dort ist der absolute Wahnsinn. Ausserdem sehen wir jedes Jahr tausende mexikanische Fans in Austin. Wenn ich deren Begeisterung sehe, dann wird Mexiko fantastisch. Deshalb freue ich mich wirklich sehr darauf, sie alle zu sehen und vor allem lautstark zu hören. Ich habe in den letzten drei Rennen nichts mehr zu beweisen oder zu verlieren. Somit ist es mein Ziel, mich als erster Sieger in der modernen Ära des Mexiko-GP in die Geschichtsbücher einzutragen. Nach den Ushanka-Hüten in Russland und den Stetsons in Amerika hoffe ich diesmal auf einen riesigen Sombrero als Kopfbedeckung auf dem Podium!»
Nico Rosberg meint: «Mein Vater ist einmal in den 80er Jahren in Mexiko gefahren, vielleicht kann er mir ja ein paar Tipps geben. Allerdings ist die Strecke jetzt ganz anders, genauso wie die Autos. Demnach ist Papa wahrscheinlich nicht unbedingt der beste Referenzpunkt! Die Daten werden in Mexiko sehr wichtig sein, da natürlich noch niemand aus dem aktuellen Feld dort gefahren ist. Einige der erfahrenen Ingenieure könnten sich daran erinnern. Aber die Strecke und die Autos haben sich seit dem letzten Rennen dort 1992 sehr stark verändert. Damit starten auch sie praktisch bei null.»
Technikchef Paddy Lowe ergänzt: «Mexiko wird grosse Herausforderungen mit sich bringen, da keiner der Fahrer und, wie ich denke, auch nicht allzu viele Teammitglieder im Fahrerlager Erfahrung auf dieser Strecke vorweisen können. Das Streckenlayout ist interessant. Es besitzt lange Geraden und beinahe ausschliesslich Kurven mit geringer Geschwindigkeit am Kurveneingang. Die Top-Speeds werden zu den höchsten der gesamten Saison gehören – obwohl mehr Abtrieb benötigt wird als beispielsweise in Monza. Dazu trägt die Höhenlage von Mexico City bei. Sie reduziert den Effekt des Luftwiderstands. Die dünne Luftdichte wird die Kühlung zu einer Herausforderung machen. Ausserdem sorgt sie dafür, dass der Kompressor des Turboladers härter arbeiten muss, um die gleiche Leistung zu liefern wie auf Höhe des Meeresspiegels. Auch muss der frisch gelegte Asphalt bedacht werden. Somit wird es interessant, zu sehen, wie sich die Autos verhalten und wie sich das Kräfteverhältnis entwickelt. Ich habe beim letzten Mexiko Grand Prix 1992 hier gearbeitet und was aus meinen Erinnerungen der vergangenen Rennen besonders hervorsticht, ist die Begeisterung der Zuschauer.»