Felipe Massa: «Red Bull-Problem ist nicht so einfach»
Felipe Massa: «Wir wissen ja nicht, welche anderen Beziehungen eine solche Entscheidung beeinflussen»
Erst sagte Mercedes nein, dann folgten die Absagen von Ferrari und Honda: Als Red Bull bei der Konkurrenz von Renault bezüglich Motor-Lieferungen anklopfte, war keiner bereit, den Red Bull Racing-Rennstall aus Milton Keynes und das Toro Rosso-Team aus Faenza mit aktuellen Triebwerken zu beliefern.
Ein wichtiger Grund für die Absagen liegt auf der Hand: Die Konkurrenz will nicht das Risiko eingehen, Red Bull Racing mit neuer Motor-Power dank gutem Chassis wieder an die Spitze ziehen zu lassen. Denn dann würden die Hersteller-Teams, die mehrere Hundert Millionen Euro in die Entwicklung des V6-Turbo-Hybrids gesteckt haben, ganz schön alt aussehen.
Dennoch ist Williams-Pilot Felipe Massa überzeugt, dass die Absagen nicht allein auf die Furcht vor dem erneuten Erstarken des vierfachen Weltmeisters zurückzuführen ist. Im Gespräch mit den Kollegen von UOL Esporte betonte der kleine Brasilianer: «Ich glaube nicht, dass die Motor-Probleme von Red Bull einzig auf der Tatsache gründen, dass dieses Team zu gut ist.»
Der 34-Jährige aus Sao Paulo, der elf seiner bisherigen 229 Formel-1-Einsätze mit einem Sieg beenden konnte, erklärte: «Ich glaube, da gibt es noch andere Probleme. Es war ja nicht so, dass die Hersteller einfach nicht wollten. Wir wissen ja nicht, welche anderen Beziehungen eine solche Entscheidung beeinflussen und welche politischen Probleme sich durch einen Vertrag mit Red Bull ergeben hätten.»
Massa fügte an: «Red Bull hat etwa einen Vertrag mit Renault, der zumindest theoretisch nicht richtig aufgelöst wurde. Ich glaube, da steckt sehr viel mehr dahinter, als wir sehen.» Der frühere Sauber- und Ferrari-Pilot ist heute im Williams mit Mercedes-Power unterwegs. Die Entscheidungsträger der Silberpfeile hatten Red Bull als Erste einen Korb erteilt – und dafür einige Kritik aus höchsten Formel-1-Kreisen geerntet.