Billig-Motor in der Formel 1: Auch Mecachrome dabei
Kommt 2017 der Billig-Motor?
Am heutigen Dienstag sollen in Paris die Weichen für die Formel 1 der Zukunft gestellt werden. Es tagt die so genannte Strategiegruppe (FIA-Präsident Jean Todt, Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, Vertreter der Rennställe Ferrari, McLaren, Mercedes, Red Bull Racing, Williams und Force India) sowie die Formel-1-Kommission.
Zu besprechen gibt es so viel, dass fraglich ist, ob alle Punkte in aller Gründlichkeit zur Sprache gebracht werden können: Unter anderen soll entschieden werden, ob 2017 der Alternativ-Motor kommt, der als 2,2-Liter-Biturbo mit einem abgespecktes Hybridsystem gegen die aktuellen 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybrid-Aggregate antreten soll. Die Firmen Ilmor und AER hatten bereits ihr Interesse bekundet.
Nun ist offenbar auch Mecachrome daran interessiert, ab 2017 die günstigeren Kundenmotoren zu liefern. «Wir haben die nötigen Ressourcen und Kapazitäten, um das zu schaffen“, bestätigte Jean-Charles Raillat, Leiter der Rennabteilung bei Mecachrome, den Kollegen von Motorsport.com. Man sei es gewohnt, innerhalb von sechs Monaten einen Motor zu entwerfen und herzustellen. Zeit genug wäre also vorhanden.
Mecachrome produziert ab kommendem Jahr die Motoren für die GP3, ein Jahr später auch für die GP2. Die Basis wäre also da. Ebenso wie die Erfahrung, mehrere Programme zeitgleich zu stemmen. «Im vergangenen Jahr haben wir die Motorenkoordination für Renault in der Formel 1 übernommen. Damals gab es vier Teams mit Renault-Motoren», sagte Raillat.
Man verfüge also über die personellen und technischen Ressourcen, um die Aufgabe zu bewerkstelligen. «Wir haben auch die notwendigen Prüfstände und müssten nicht extra aufrüsten», so Raillat, der vorrechnet: «Zwei Rennställe, vier Fahrzeuge – damit könnten wir profitabel arbeiten und die Zielsetzung der FIA erfüllen.»