Bernie Ecclestone: Ohne Renault ist Lotus tot
Finden Renault und Lotus zueinander?
Eine Sitzung jagt im Fahrerlager des Yas Marina Circuit die andere. Im Fahrerlager des Yas Marina Circuit waren Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, Donald Mackenzie (Geschäftsleiter der Investmentfirma CVC, welche die Mehrheit an der Formel 1 besitzt) sowie der Franzose Jérôme Stoll (Leiter Verkauf und Marketing von Renault) bei intensiven Verhandlungen zu beobachten.
SPEEDWEEK.com-Leser wissen: Renault-Chef Carlos Ghosn fordert von den Besitzern des Formel-1-Sports (mit Bernie Ecclestone als Geschäftsleiter) Sonderzahlungen, wie sie beispielsweise auch die Weltmeister-Rennställe Ferrari, McLaren, Williams und Red Bull Racing erhalten. Nur wenn Ghosn entsprechende Zusagen erhält, will er mit dem heutigen Lotus-Rennstall als Renault-Werksteam ab 2016 Formel-1-Sport betreiben.
Entsprechende Zusagen von Ecclestone sind jedoch schwierig, weil beispielsweise keiner sagen kann, wie eine Untersuchung der EU-Wettbewerbshüter ausgeht – sie wollen durchleuten, ob es bei der Geldverteilung im Grand-Prix-Sport mit rechten Dingen zugeht.
Wenn die EU-Experten finden, das Geld in der Formel 1 werde ungerecht verteilt, dann kann «Mr. Formula One» Bernie Ecclestone Renault das Blaue vom Himmel herunter versprechen, er wird es vielleicht nicht halten können.
Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport F1, will nicht auf Details der Verhandlungen eingehen. Er sagt nur: «Ich kann lediglich bestätigen, dass wir in aller Wahrscheinlichkeit erst in der kommenden Woche eine Ankündigung erwarten dürfen.»
Bernie Ecclestone sagt in Abu Dhabi: «Falls das nicht zustande kommt, dann wird Lotus aufhören. Sie führen ihr Geschäft ohne Erfolg, sie haben einfach nicht das Geld, um weitermachen zu können. Sie stecken in tiefen finanziellen Schwierigkeiten.»
Gemäss Ecclestone wird es von Renault heute keine Neuigkeiten geben: «Wir warten alles auf eine Antwort von Herrn Ghosn, am Montag.»
Eine Woche später steht Lotus vor dem Obersten Gerichtshof in London den Gläubigern gegenüber. Kann Lotus dann keine Lösung vorweisen, wird dem Gericht nichts anderes übrig bleiben, als Lotus zahlungsunfähig zu erklären.