Racing-Raritäten: Formel 1 erlebt ihr blaues Wunder
Wer ist das? Wo und wann ist das Bild entstanden?
Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Beim letzten Rätsel lag vieles auf der Hand, doch beim Fahrer scheiterten einige Teilnehmer. Also die Strecke war schnell klar: So eine Pistenarchitektur finden wir nur auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi. Dass hier ein Lotus am Werk ist, war auch nicht so schwierig – immerhin ist der schwarze Renner angeschrieben. Knifflig wurde es beim Wann und Wer.
Robert Wickens? Nein. Robert Kubica? Nein. Heikki Kovalainen? Nein. Jérôme d’Ambrosio? Auch nicht. Nicolas Prost? Ebenfalls nicht. Am Lenkrad sitzt hier beim Nachsfahrertest von Mitte November 2011 vielmehr der Este Kevin Korjus.
Korjus sass dabei erstmals in einem Formel-1-Renner, als Belohnung für seinen 2010er Eurocup Formel Renault-Titel und feine Leistungen in der Formel Renault 3.5 von 2011 (drei Siege). Korjus begann behutsam, steigerte sich stetig, machte keine Fehler und zeigt mit seinen 18 Jahren eine solide Darbietung. Leider führte dieser Test zu gar nichts.
Kevin Korjus, der Sohn des früheren Motocross-Seitenwagenkünstlers Aivar Korjus aus Tallinn (Estland) kam erst mit 13 Jahren zum Kartsport. Zwei Jahre später war er auf europäischem Niveau ein Spitzenfahrer und fuhr erste Autorennen in der Zweiliter-Formel Renault. Er schloss die finnische Meisterschaft auf dem zweiten Gesamtrang ab. 2010 war er Europameister, 2011 bereits Gesamtsechster in der Formel Renault 3.5.
Dann aber begann der Aufstieg zu stocken: 2012 konnte er in der Formel Renault 3.5 keine besseren Leistungen zeigen (Meisterschafts-Zehnter), in der GP3 sprang 2013 ein siebter Gesamtrang heraus (eine Pole, eine beste Rennrunde, vier Podestränge), aber für 2014 war kein Geld mehr da, um weiter Einsitzer zu fahren. Korjus wechselte in den Langstreckensport, wo er bis heute sporadisch Rennen fährt.
Dieses Mal ist die Aufgabe nicht einfacher: Beim Fahrzeug kommen aufmerksame Beobachter bald auf die korrekte Lösung. Dann aber wird es kniffliger. Worauf könnten Randsteine und Hintergrund hinweisen? Und überhaupt – seltsame Proportionen bei diesem Einsitzer. Was für ein Fahrzeugtyp soll das sein? Und dann erst dieser anonym blaue Helm. Hmmmm.
Die ersten Einsendungen beweisen jedoch – die Aufgabe ist lösbar. Und einige der Rätselfüchse haben uns prompt erklärt, wieso die Formel 1 hier ihr blaues Wunder erlebte. Diese Erläuterung ist zwar kein Muss, aber bei «Racing-Raritäten» kommen Organisator wie Teilnehmer eben gerne mal ein wenig ins Erzählen.
Viel Spass beim Rätseln und viel Glück!