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Nico Rosberg (Mercedes): So schlug er Lewis Hamilton

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg

Nico Rosberg

​Nach drei Rennsiegen in Folge feierte Nico Rosberg bis tief in den frühen Montagmorgen hinein. Zuvor erklärte er den Schlüssel zum Abu-Dhabi-Sieg.

Wenn sich Nico Rosberg in einigen Jahren an diesen Abu-Dhabi-GP 2015 erinnern wird, dann ist das vielleicht jenes Rennen, das endgültig die Weichen für die Zukunft gestellt hat. Denn nicht nur, dass der Deutsche im Training Weltmeister Lewis Hamilton die sechste Trainingsniederlage zufügte, er gewann anschliessend auch den dritten Grand Prix in Folge.

Lewis Hamilton spielt das herunter, aber Sky-Formel-1-Experte Martin Brundle weiss: «Lewis wollte dieses Rennen unbedingt gewinnen, schon allein wegen dieser ganzen Symbolik mit der 44. Vor allem jedoch deswegen, weil die alte Rennregel eben noch Gültigkeit hat – du nimmst das letzte Rennergebnis immer in den Winter mit. Wer gut abgeschnitten hat, wie Nico, der geht im Hoch in die Pause. Wer geschlagen wurde, wie Lewis, der wird wochenlang grübeln.»

Zu grübeln gibt es für Hamilton ziemlich viel, denn Rosberg hat das alte Fahrgefühl wiedergefunden, während Lewis seines verloren hat. Und beide geben zu, dass die ganzen gegenwärtigen Entwicklungen einen direkten Einfluss auf die Arbeit 2016 haben.

Nico weiter: «Das Rennen war ein hartes Stück Arbeit. Wir sind vor dem Rennen die ganzen strategischen Möglichkeiten durchgegangen, für den Leader, für den Zweitplatzierten. Um einen Vorteil herauszuholen, musste der Verfolger einen längeren Mittelteil fahren, um zu hoffen, am Ende die Nase vorn zu haben. Aber das ging eben in die Hose. Mir war klar, dass er etwas versuchen würde. Er kam ja auch eine Weile bedrohlich näher. Weil meine Vorderreifen körnten. Ich habe dann versucht, das beim letzten Einsatz der Reifen besser zu machen. Wir haben beim Stopp den Wagen leicht geändert, ich habe meine Fahrweise angepasst. Auf diese Weise war ich im letzten Teil wieder besser aufgestellt.»

«Das war ein schwieriges Rennen. Das Reifen-Management war kompliziert – die Vorderreifen körnten mehr als erwartet, die Hinterreifen bauten weniger ab als erwartet. Im ersten Teil war ich besser, im zweiten Teil war es Hamilton, im letzten Teil war ich es wieder, als es drauf ankam.»

Wie sehr wird das alles Hamilton unter die Haut gehen? Nico überlegt kurz und sagt dann: «Das müsst ihr ihn fragen. Aber superglücklich hat er auf dem Siegerpodest nicht ausgesehen.»

«Vor einem Jahr ging ich nach der Niederlage von Abu Dhabi in einen sehr langen Winter, dieses Mal ist das Gefühl ganz anders.»

Wird das Duell mit Lewis Hamilton in dieser Intensität 2016 weitergehen? Nico grinst: «Dieses Jahr war es eigentlich nur intensiv, wenn ich aussen lag und er mich von der Strecke drängt. Sonst war da eigentlich nichts.»

«Ich freue mich sehr aufs kommende Jahr, aber gleichzeitig darf auch niemand erwarten, dass das so weitergeht. Wir haben es nun geschafft, 86 Prozent aller für uns möglichen Punkte zu holen. Das ist Wahnsinn. Das muss man erst mal wiederholen.»

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