Toto Wolff: Neue Warnung für Hamilton und Rosberg
Toto und Susie Wolff bei den Autosport Awards
Vor kurzem hat Mercedes-Rennchef Toto Wolff zugegeben, dass er mit dem Verhältnis zwischen seinen Piloten nicht glücklich ist: «Wir haben hin und wieder Mühe mit der Tatsache, dass wir an einem Sonntag ein Rennen gewinnen und dabei aber stets einen Piloten haben, der aufgebracht ist. Das wirkt sich aufs ganze Team aus. Und das ist etwas, das nun aufhören muss.»
In England interpretierten die Medien Wolffs Worte eher als Warnung für Lewis Hamilton, der einige Male Entscheidungen seines Rennstalls in Frage gestellt hat. Nico Rosberg gilt da eher als Team-Player. Viele sind aber auch der Ansicht: Das spiele überhaupt keine Rolle, denn Rosbergs Vertrag läuft Ende 2016 aus, jener des Engländers aber erst 2018.
Im Rahmen der Preisverleihung «Autosport Awards» hat Toto Wolff – für die erfolgreiche Titelverteidigung seines Rennstalls geehrt – auf der Bühne nachgedoppelt. Der Wiener sagt: «Es ist ganz wichtig, dass wir den Teamgeist bewahren. Der Wettbewerb zwischen Nico und Lewis ist bisweilen sehr heftig geworden. Das ist nachvollziehbar, weil beide in einem Auto sitzen, mit dem sie Weltmeister werden können. Da kann der Fahrer im anderen Wagen nicht dein Freund sein.»
«Aber wir müssen sicherstellen, dass diese Rivalität nicht auf beide Seiten der Boxen überschwappt. Wir haben im Laufe der Rennhistorie ein paar Mal erlebt, dass dann eine Konkurrenzsituation entsteht, die der Dynamik im Team abträglich ist. Da müssen wir drauf achten. Und ich selber werde mir das sehr gründlich anschauen.»
«Was in unserer Situation gut ist: Die beiden kennen sich seit vielen Jahren. Und machmal neigen wir dazu, in gewisse Animositäten ein wenig zu viel hinein zu lesen. Die Konkurrenz ist für uns auch gut, weil sie beide Fahrer vom ersten Training am Freitag an zu aussergewöhnlichen Leistungen anstachelt.»
Gemäss Toto Wolff ist der Lebensstil von Lewis Hamilton bei Mercedes kein Thema: «Man sollte Leute nicht schubladisieren und sich den perfekten Rennfahrer ausmalen, der um zehn Uhr abends brav ins Bett geht, der nie eine Party besucht, der nicht in der Welt herumfliegt. Lewis macht das alles, aber er fährt besser denn je. Zu unseren Aufgaben gehört es, den Piloten ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen und in dem sie ihre beste Leistung abgeben können, gerade eben weil sie gewisse Freiheiten haben.»
Aber Wolff betont noch einmal die Warnung: «Wenn die Rivalität für das Team schädlich wird, dann würde das bedeuten, dass wir die langfristige Besetzung überdenken müssen.»
Auf gut Deutsch: Dann muss einer gehen.